© Marvel Studios
Der hoch erwartete Marvel-Film Avengers | Infinity War führt im 10. Jubläumsjahr des Studios direkt die Geschichte nach Thor: Tag der Entscheidung fort und beendet damit die sogenannte Phase 3 des Marvel-Film-Universums: Die Asgarder sind von ihrem Heimatplaneten geflüchtet und werden vom mächtigen Obermotz und Antagonisten Thanos gestellt. Die Guardians of the Galaxy, namentlich Star-Lord, Gamora, Drax, Groot und Rocket, gabeln Thor aus dem Weltraum auf, und kurz darauf trennen sich ihre Wege auch schon wieder, wobei Groot und Rocket dabei helfen, dass Thor eine neue Waffe bekommt, nachdem sein Hammer vernichtet wurde.
»This is not a dude. You're a dude. This is a man!«
Thanos ist auf der Suche nach den legendären Infinity-Steinen, die zusammengeführt dem Besitzer ungemeine Macht über Zeit, Raum, Realität, Kraft, Seele und Gedanken geben. Diese waren auch immer wieder mal Bestandteil in den vorherigen Marvel Studio-Filmen, die nun das vereinen, was im Jahr 2008 mit Iron Man und Hulk begonnen hat.
Auf der Erde treffen sich Iron Man, Hulk (immer in allen weiteren Marvel-Filmauftritten als das sich verwandelnde grüne „Monster“ klasse: Mark Ruffalo) mit Doctor Strange und Wong im Sanktuarium in New York, um die Vorzeichen zu erörtern, dass Thanos auch der Erde bald einen Besuch abstatten wird. Just als das Treffen beginnt, erscheint ein riesiges rundes „Tor“ über der Stadt und zwei Generäle von Thanos, die zur sogenannten Black Order gehören, versuchen, Doktor Strange zu entführen, da er den Infinity-Stein der Zeit bei sich trägt.
Dies gelingt nach sehenswertem Kampf auch, allerdings heften sich Iron Man und Spider-Man, der zufällig mitbekommt, dass etwas im Gange ist, an die Fersen - nur um dann zu merken, dass das „Tor“ über New York ein Raumschiff ist. Iron Man, der Spider-Man protegiert, will, dass Peter wieder zur Erde zurückkehrt, allerdings schafft auch dieser es, ins Innere des Raumschiffs zu gelangen, welches sich auf den Weg außerhalb unseres Planetensystems macht...
In einer anderen Galaxie versuchen Star-Lord, Gamora und Drax, den Sammler zu erreichen, der einen Infinity-Stein in seiner Sammlung besitzt, der ihm von den Asgardern Lady Sif und Volstagg übergeben wurde, um die Aufenthaltsorte der Steine so weit wie möglich zu streuen. Alles scheint zu spät: Als sie ankommen, ist Thanos schon vor Ort und verschwindet nicht nur mit dem Stein, sondern auch mit seiner Ziehtochter Gamora!
Wie und ob Thanos noch an die weiteren Steine herankommt, soll nicht verraten werden, denn dies macht einen Großteil des Filmes aus. Noch kurz gesagt verschlägt es Spidey, Iron-Man und Doctor Strange auf einen Planeten, dessen Volk Thanos damals bewohnt hat, und auch das afrikanische Land Wakanda, welches wir schon vor kurzem in Black Panther eingehender kennenlernen durften, spielt noch eine große Rolle. Dort schlagen Captain America nebst Winter Soldier Bucky Barnes, Hulk, Black Widow, Vision, Scarlet Witch, Falcon, natürlich Black Panther und allen anderen verbliebenen Helden eine entscheidene Schlacht.
»No resurrections this time.«
Ich denke, man kann diesen Film auch gut schauen, ohne einen der vorigen Marvel-Filme gesehen zu haben. Allerdings ist es so noch viel unterhaltsamer, wenn man diese verinnerlicht hat! Man wird auf eine emotionale Achterbahnfahrt mitgerissen, mit den Figuren, die man im Laufe der Jahre immer mal wiedergesehen und schätzen gelernt hat - mit allen Höhen und Tiefen. Und auch wenn ich von den Russo-Regiebrüdern bei Captain America 2 + 3 nicht vollends überzeugt war (sie mochten ihr Handwerk sicherlich verstehen), hätte ich nicht gedacht, dass sie es schaffen, einen so in den Bann zu ziehen. Die Schwierigkeit, bei sooo vielen Superhelden allen genügend Screentime zu geben und Verhältnisse sowie Gegebenheiten zu vertiefen, hätte ich kaum für möglich gehalten - und dass sie dies mit so einer Leichtigkeit schaffen!
Gerade das Zusammenspiel (auch im Kampf, in bester Avengers-Comic-Tradition) vieler Figuren ist eine einzige Augenweide. So schafft es der Film, von Höhepunkt zu Höhepunkt zu schreiten, und dies nicht ausschließlich in Actionszenen, welche natürlich auch extrem sehenswert sind. „Das Beste zum Schluß“, könnte man sagen: Den Marvel-Filmen wird ja immer vorgeworfen, dass gerade die Bösewichte teils recht mau gewesen sind. Nun, mit Thanos, gespielt von Josh Brolin, kann man dies nicht behaupten, denn auf der einen Seite mag man teilweise abgestoßen sein, allerdings ist seine Figur viel faszinierender und vielschichtiger als der große Über-Oberbösewicht von nebenan. Dies mag man auch an den vielen Szenen und Dialogen festmachen, in denen er zu sehen und hören ist!
Daher: Es lohnt sich, in den Film zu gehen, und ja, eine große Leinwand ist hierfür wichtig, nicht nur weil es ein Actionspektakel ist. Wie gewohnt entläßt uns der Film mit einer Szene nach dem Abspann - also ist Sitzenbleiben angesagt. Dabei kann man der von Alan Silvestri orchestrierten Musik lauschen und wird nochmal eine gutes Stück überrascht. In diesem Sinne bin ich auch gespannt, wie in diesem Jahr die Fortsetzung von Ant-Man und natürlich Captain Marvel filmisch daherkommt. In diesem Sinne: Nicht entgehen lassen! ■ mh
1. Mai 2018
Abenteuer/Action/SciFi/Fantasy
USA 2018
149 min
3D | IMAX®

mit
Josh Brolin (Thanos)
Robert Downey jr. (Tony Stark/Iron Man)
Chris Hemsworth (Thor)
Mark Ruffalo (Dr. Bruce Banner/Hulk)
Benedict Cumberbatch (Dr. Stephen Strange)
Chris Pratt (Peter Quill/Star-Lord)
Bradley Cooper (Rocket)
Zoë Saldaña (Gamora)
Paul Bettany (Vision)
Elizabeth Olsen (Wanda Maximoff/Scarlet Witch)
Chris Evans (Steve Rogers/Captain America)
Scarlett Johansson (Natasha Romanoff/Black Widow)
Don Cheadle (James Rhodes/War Machine)
Tom Holland (Peter Parker/Spider-Man)
Chadwick Boseman (T'Challa/Black Panther)
Karen Gillan (Nebula)
Tom Hiddleston (Loki)
Anthony Mackie (Sam Wilson/Falcon)
Sebastian Stan (Bucky Barnes/Winter Soldier)
Idris Elba (Heimdall)
Danai Gurira (Okoye)
Peter Dinklage (Eitri)
Benedict Wong (Wong)
Pom Klementieff (Mantis)
Dave Bautista (Drax)
Vin Diesel (Groot)
Gwyneth Paltrow (Pepper Potts)
William Hurt (Staatssekretär Thaddeus Ross)
Letitia Wright (Shuri)
Tom Vaughan-Lawlor (Ebony Maw)
Carrie Coon (Proxima Midnight)
Winston Duke (M'Baku)
Florence Kasumba (Ayo)
Kerry Condon (FRIDAY)
Stan Lee (Busfahrer)
Samuel L. Jackson (Nick Fury)
Cobie Smulders (Maria Hill)
u.a.

drehbuch
Christopher Markus, Stephen McFeely
basierend auf den Comics von Stan Lee und Jack Kirby

musik
Alan Silvestri

kamera
Trent Opaloch

regie
Anthony und Joe Russo

produktion
Marvel Studios

verleih
Disney


vorspann
Titeleinblendung nach Prolog

abspann
Rücklaufender Vorspann, dann rollender Abspann
Zusatzszene nach dem Abspann

erwähnung
Thanos will return