Letzte Nacht ist der von Robin Williams porträtierte AFN-Radio-DJ in Troutville (Virginia) gestorben.

Adrian Cronauer, damals US Air Force Sergeant, schrieb zusammen mit Mitch Markowitz die Originalgeschichte zu Good Morning, Vietnam. Allerdings überließ Regisseur Barry Levinson die Darstellung des DJs komplett den Vorstellungen seines Hauptdarstellers, der dafür für den Oscar® nominiert wurde. Adrian traf Robin Williams erst zur Premiere des Films.

Sieben Jahre verbrachte Adrian in New York City, wo er Werbespots für Radio und Fernsehen aufnahm. Zuvor hatte er seine eigene Werbeagentur, betrieb einen Radiosender, war Programmdirektor eines Fernsehsenders und dort auch der Nachrichtensprecher. Er lehrte Rundfunk auf Hochschulniveau und schrieb ein Textbuch für Radio- und TV-Ansagen, das von zahlreichen Kollegen und Universitäten benutzt wurde.

Adrian Cronauer saß im Verwaltungsrat der nationalen D-Day-Gedenkstätte und war Mitglied des Öffentlichen Rundfunkrats Virginias, des Arlington County Kabel-TV-Beirats sowie im Gouverneursrat der Neuen Schule für Sozialforschung in New York City. Für zwei Amtszeiten war er Kurator des Virginia-Kriegsdenkmals.

Herr Cronauer diente 2001-2009 als vertraulicher Berater des Ministerialrats des Verteidigungsministers und repräsentierte dort das Kriegsgefangenen/-vermissten-Büro (DPMO) bei Treffen des Verteidigungsministeriums mit den Leitern von Veterandienst-Organisationen sowie Familien und Aktivistengruppen und war für die Beziehungen zu internationalen Organisationen wie das Internationale Kommittee des Roten Kreuzes und der Trilateralen Kommission zuständig, wofür er vom Verteidigungsministerium mit der Medaille für außerordentliche Öffentlichkeitsarbeit ausgezeichnet wurde.

Adrian hinterlässt Stiefsohn Michael Muse und dessen Familie mit vier Kindern. Bereits 2016 verstarb seine Ehefrau Jeane Steppe. Ebenso gingen ihm Stiefsohn David Muse und Enkel Kevin voraus. Good night, Adrian! ■ mz

19. Juli 2018