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07 | 14 | 21 | 28
Pitch perfect 2
Drei Jahre sind vergangen, seit die Bellas mit ihren unverkennbaren Stimmen, ihrem Stil und Auftreten als erste Frauengruppe einen landesweiten Preis gewannen. Doch dann droht ein Skandal ihr letztes Jahr an der Barden University zu torpedieren: Sie werden disqualifiziert, und nachdem sie als Champions bereits dreimal ihren Titel verteidigt haben, scheint jetzt alles endgültig in Disharmonie zu enden.
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Nur eine letzte Chance bleibt den Bellas, um ihren Ruf zu wahren: Sie müssen sich durchsetzen, um ihren Anspruch auf den Sieg bei der World Championship of A Cappella in Køpenhagen anzumelden. Zu dem Druck, der musikalisch auf der beliebten Gruppe lastet, kommt auch noch die Angst vor den Uni-Abschlussprüfungen. Die Schwestern im Geiste müssen sich also höllisch konzentrieren, um erneut ihre Stimme zu finden, und der Welt zu zeigen, zu welchen gesanglichen Höhenflügen sie fähig sind.

Die Bellas sind zurück auf der Leinwand! Für eine Fortsetzung lag die Messlatte natürlich weit oben - Bella-Sopran-hoch. Was war eigentlich alles noch so vom ersten Film hängen geblieben? „Cups“, Star-Wars-Zitate, Zauberei, Becas Mixtape und die Gesangsschlacht der Bellas gegen die Treblemakers im Trockenpool, und natürlich nicht zu vergessen: Lillys Kotzeengel und die Waldorf-Statler-Kommentare von John Michael Higgins und Elizabeth Banks!

Als sich 2012 die Produzenten- und Ehepartner Elizabeth Banks und Max Handelman mit Paul Brooks von Gold Circle Films zusammentaten, um Pitch perfect auf die Leinwand zu bringen, konnten sie nicht ahnen, dass die lustige, exzentrische und zunächst noch private Geschichte der A-cappella-Gruppe am College die Zuschauer derart begeistern würde. Die mitreißende Story, die immer wieder zitierten coolen Sprüche, das rotzfreche Auftreten der Heldinnen überwältigte die Fans derart, dass sich der Überraschungshit zu einem kulturellen Meilenstein mauserte.

Brooks reagierte fassungslos auf diesen Erfolg: »Bemerkenswert an Pitch perfect ist der Umstand, dass der Film im Kino zwar gut lief, seinen eigentlichen Siegeszug dann aber auf DVD und Video-on-Demand antrat. Dort zeigte er außergewöhnliches Stehvermögen und sprach Zuschauer und Familien aller Altersgruppen an.« Zu den größten Fans zählten jene, von denen man es am wenigsten vermutet hätte.

»Von einem der Flugzeugträger der U.S. Navy erreichte uns die E-Mail-Nachricht, dass sich die Jungs den Film immer wieder ansehen. Hinzu kommen auch berühmte Sporteams – wo man auch hinschaute, alle verliebten sich in diesen Film. Für uns war das ungeheuer befriedigend, aber natürlich halsten wir uns damit auch eine sehr schwere Aufgabe auf, als wir beschlossen, eine Fortsetzung zu drehen.«

Und diese war gewiss nicht leicht, denn mittlerweile kennen wir die Charaktere der Hauptfiguren. Kay Cannon kam wieder als Autorin an Bord und entwickelte mit den Produzenten zusammen eine neue Story, um die Welt der Bellas zu erweitern. Für Cannon ist das Schreiben einer Komödie nicht nur eine Liebesarbeit, sondern auch eine langwierige Verpflichtung. Als Beispiel nennt sie eine Schlüsselszene ihres Skripts: »Das Drehbuchschreiben ist tatsächlich ein Prozess: Ich nahm mir beispielsweise vor, die Bellas auf einen teamaufbauenden Ausflug in die Wildnis zu schicken. Man passt die Story den Vorgaben an.

Im Zuge der Arbeit recherchierte ich, was auf solchen Ausflügen abläuft, und das bringe ich in das Skript ein, um dann zu überlegen, was ich selbst dazu beitragen könnte. Am Set haben wir mit den Schauspielerinnen die Szene durchgesprochen – sie diente als Ausgangspunkt für Improvisationen. So entwickelte sich die Szene immer weiter, indem die Darstellerinnen auf die Umgebung reagierten. Zum Beispiel verhalten sie sich während des Ausflugs so, als sie ob die Wanderungen durch den Matsch nicht ausstehen könnten – aber was die Schauspielerinnen selbst angeht, zählte diese Sequenz zu den Highlights ihrer Filmkarrieren.«

Und natürlich musste sich die Fortsetzung auch gagmäßig anpassen, denn noch mehr Körperflüssigkeitsauswurf auf der Bühne wäre einfach nicht mehr komisch. So konstruierte man eine unglaubliche Szene, in der Fat Amy den Bühnenvorhang hinunter turnt und sich (wiederum sehr glaubhaft in Bezug auf Körpergewicht und -fülle) ihr Kostüm im Schritt auftrennt und ihr Geschlechtsteil dem Publikum, samt US-Präsidenten, entblößt, was dann auch im Barden-Aus für die Bellas resultiert. Dass man hier zwar nicht die „Mumu“ sieht, dafür aber das eingeblendete Obama-Archivmaterial mehrmals, zeugt natürlich von hollywoodscher Prüderei und dämpft natürlich den Schock, den das vermeintliche Publikum vor Ort erleiden musste, und damit auch den skandalösen Effekt, den der Film hätte haben können.

Ebenso an halbwissentlichen Klischees orientieren sich die deutschen Gegner der Bellas - Das Sound Machine (DSM)! Ähnlich wie beim ersten Film, laut dem das Wort „Vader“ im Deutschen Vater heißen soll (was es jedoch im Niederländischen heißt, auch wenn man der amerikanischen Verwechselung von d und t ein Auge zudrücken kann), resultiert der Name der deutschen Konkurrenz aus zwei Fehlern: Die Sound Maschine müsste es natürlich richtig heißen.

Als die Bellas sich auf ihrer landesweiten A-cappella-Tournee vor dem Präsidenten im Kennedy Center blamieren, springt DSM nur zu gern ein, um die abgebrochene Tournee der Bellas fortzuführen. Das Frontduo der Gruppe sind eine rätselhafte Frau, die sich Kommissar nennt (Der Österreicher Falco lässt grüßen! Da kann man jedoch ein Auge zudrücken, da sein Lied ein Hit in Deutschland war und Kommissar auch ein deutsches Wort ist), und ihr seltsamer Partner Pieter Krämer (Zumindest der Vorname klingt holländisch) – zweifellos muss man (zumindest) die Dynamik dieser Musiker äußerst ernst nehmen.

Produzent Max Handelman beschreibt, warum DSM eine derart wichtige Rolle spielen: »DSM stellen die Extremversion dessen dar, was die Bellas anstreben. Ihr Stil ist EDM, der typisch europäische Electronic-Sound. Die Gruppe besteht aus 18 Mitgliedern, während es nur zehn Bellas gibt. Die DSM-Choreografie wirkt noch intensiver und ausgefeilter als die der Bellas. Auf geniale Weise mixen sie verschiedene Songs, und sie haben sogar einen hervorragenden Beatboxer, der Instrumente mit seiner Stimme nachahmt. Sie sind der Ivan Drago, der gegen unseren Rocky antritt.«

Birgitte Hjort Sørensen spielt die kühle Schönheit Kommissar, Leadsängerin von DSM, von der Beca zugleich entnervt und fasziniert ist, so dass der ansonsten schlagfertigen Bella nichts mehr einfällt. Die dänische Schauspielerin erzählt, wie sie ins Team aufgenommen wurde: »Mir hat der erste Film sehr gut gefallen, also war ich ganz aufgeregt, als es da jetzt eine Rolle gab, die zu mir passte. Ich finde es toll, dass meine Figur keinen richtigen Namen hat, sondern nur den Titel Kommissar.

Sie ist eine Getriebene, sehr ehrgeizig, sie will unbedingt gewinnen. Sie hat vor nichts Angst, aber sie weiß, Kämpfernaturen zu schätzen. Ich glaube, sie mag die Bellas wirklich, weil sie sie für sehr fähig hält. Sie ist überzeugt, dass die Bellas ihr nie das Wasser reichen können, aber es macht ihr Spaß, ihnen bei ihren Bemühungen zuzuschauen. Das Sound Machine ist für die Bellas der personifizierte Albtraum. Und Kommissar ist der Kopf der Gruppe. Flula spielt eindeutig das Herz der Band, und ich finde es wunderbar, wie sein Verstand die verrücktesten Kapriolen schlägt. Man fasst es einfach nicht, wie gut er improvisieren kann, und es gelingt ihm auch hervorragend, die Gruppe zusammenzuhalten.«

In den vergangenen Jahren hat sich der 1,92m große, aus Erlangen stammende Exil-Deutsche Flula Borg als Entertainer profiliert, der auf YouTube Millionen Klicks verbucht. Der Techno-DJ, CD-Produzent, Sänger, Songschreiber und „Hype-Mann“ berichtet: »Ich mache schon seit längerem YouTube-Videos, und einer aus dem Filmteam hat sich eines meiner Videos angeschaut. Er brachte das in die Teamvorbereitung mit ein. Elizabeth schaute es sich an und wollte mich engagieren. Ursprünglich sollte diese Rolle eine reichlich dicke Dame spielen, doch dann beschlossen sie, dass ein reichlich dünner und langer Deutscher geeignet wäre. Also bin ich hier.«

Klar auf der klischeehaften SM-Gay-Schiene in schwarzen Netzhemden und schwarzen Lederhosen tanzend dominieren DSM klar, wirken jedoch viel zu kühl, um der Pracht der Bellas widerstehen zu können. (Wenn die Bellas erst einmal wieder zu sich gefunden haben!) Auch mit dabei sind übrigens das American-Football-Team der Green Bay Packers aus Wisconsin, die bei einer Veranstaltung, die von einer seltsamen Organisation namens National A Cappella Laser Ninja Dragon League durchgeführt wird, u.a. gegen die Bellas, die Treblemakers und DSM antreten. Eingeladen wurden sie von einem Millionär, der diese Untergrund-Battle veranstaltet, der von David Cross gespielt wird.

Die begeisterten Fans Clay Matthews, David Bakhtiari, Jordan Rodgers, Don Barclay, T.J. Lang und Josh Sitton können jede Dialogzeile der heiß geliebten Komödie auswendig zitieren, und als sie von den Plänen zum Sequel erfuhren, nahmen sie über Twitter Kontakt zu Regisseurin Banks auf: Sie waren zu allem bereit, um im Film mitzuwirken – und schon bald durften sie sich am Filmset richtig austun. Sie singen, tanzen und halfen bei der Choreografie ihrer eigenen Tanzschritte.

Skylar Astin bestätigt, dass die Football-Kollegen dem Filmteam die Show stahlen: »Als ich bei den Proben die Green Bay Packers entdeckte (Man kann sie nicht übersehen, diese Riesenkerle!) verstanden wir uns sofort prächtig, denn sie konnten Jesses und Benjis Dialoge aus dem ersten Film wörtlich zitieren. Vor dem Singen hatten sie einen Bammel, und deswegen sagte ich: „Keine Angst, ihr singt ,Bootylicious‘, das kriegt ihr schon hin.“ Ihre Antwort: „Na, versuch du es doch mal mit Football, dann sehen wir ja, ob das klappt!“ Im Grunde ihres Herzens sind sie alle Performer, also wird das auch funktionieren. Bei Punktgewinnen auf dem Spielfeld führen sie häufig Tänze auf, und das hat ihnen geholfen, aus sich herauszugehen.«

Natürlich brauchten die Bellas nach ihrem Disaster neuen Antrieb. Aus dem Nichts klopft plötzlich Erstsemesterin Emily Junk (bürgerlich: Emily Hardon) an die Tür der Bellas. Da diese jedoch niemanden mehr aufnehmen dürfen, erklärt Emily ihnen, dass sie nicht nur ausgezeichnet singen kann, sondern auch die Tochter einer Bella ist: Mutter Katherine gehörte einst der berüchtigten Studentinnenverbindung von 1981 an. Damit ist Emily sozusagen eine geborene Bella und wird herzlichst aufgenommen.

Ähnlich wie Beca im ersten Film wirkt Emily an der Barden University zunächst als Außenseiterin. Doch während Beca im Grunde eine Produzentin ist, komponiert Emily – wobei beide mit derselben Leidenschaft zu Werke gehen und sich in die Bellas einbringen. Emily wird von Hailee Steinfeld gespielt, die 2010 in dem Westernremake True Grit - Vergeltung an der Seite von Jeff Bridges brillierte und somit auf sich aufmerksam machte.

»Was Emily über die Bellas weiß, hat sie von ihrer Mutter Katherine gehört«, erklärt Steinfeld. »Als die Mutter selbst studierte, galt es als das Höchste, eine Bella zu sein. Emily ist begeistert bei der Sache und glaubt, dass alles perfekt laufen wird, und dann wird sie gerade wegen ihres Übereifers abgeschossen, denn sie ahnt nicht, wie hart sie die Stücke üben muss und was alles nötig ist, als Bella eine überzeugende Leistung zu präsentieren.«

Emilys Mutter wird von Katey Sagal gespielt - Ex-Bundy, Stimme von Leela aus Futurama und Ex-Bikerin aus Sons of Anarchy. Sie beeindruckte mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung und stimmlichen Bandbreite von fünf Oktaven alle Darsteller am Set: »Ich habe mich begeistert auf diese Rolle gestürzt. Der erste Film hat mir sehr gefallen. Meine ältere Tochter singt in einem A-cappella-Chor, also lag mir wirklich daran, in Pitch perfect 2 mitzuwirken.«

Natürlich mussten auch die übrigen Bellas ihre Zeilen bekommen. Zwar sind wieder alle mit dabei, doch die größte Zuwendung bekamen Beca und Fat Amy. Während es bei Beca darum geht, ihre Beziehung zu Jesse mit ihrer Arbeit als Bella und ihrer Karriere als angehende Musikproduzentin (übrigens ein netter Weihnachtslied-Mix mit dem sich selbst spielenden Snoop Dogg!) jonglieren muss, bekommt es Fat Amy alias Patricia in ihrer On-Off-Beziehung mit Bumper mit der Angst zu tun, denn Bumper will plötzlich mehr von ihr, was in einer wahnwitzigen Musikvideoszene kulminiert. Aber auch Neuzugang Emily wird von Treblemaker Benji umgarnt.

Es gibt aber noch viel mehr im Film - vor allem zu hören. Es gibt wieder enorm talentiert choreografierte Gesangs- und Tanzszenen - a cappella versteht sich! Man schwingt und singt im Kinosessel mit wie im ersten Film, freut sich und unterhält sich. Doch irgendwie fehlt dem Film das gewisse Etwas, um die Bombastik des ersten Films wiederholen zu können. Vielleicht liegt es daran, dass man alle bereits kennt, dass zu wenig an den Geschichten der übrigen Figuren gefeilt wurde, dass man eigentlich keinen anderen Ausgang erwarten konnte, geschweige denn wollte.

Dennoch hat Elizabeth Banks mit ihrem Langfilmdebüt einen ordentlichen Einstand geliefert. Und sie hält die symbolische Fackel der Frau von heute hoch: »An diesem Projekt gefällt mir besonders der Aspekt, dass Frauen den Mentor für andere Frauen spielen. Ich finde es großartig, dass Beca Emily betreut, doch Emily muss das erst herausfinden. Diese wichtige Botschaft möchten wir jugendlichen Mädchen vermitteln: „Wer nichts erbittet, der bekommt auch nichts. Wenn du also einen Mentor brauchst, dann bitte ihn darum!“ So entsteht die wunderbare Zusammenarbeit der beiden. Musikalisch ergänzen sie sich.«

Banks beschreibt, was sie ursprünglich an dem Projekt angesprochen hat und warum ihr der von Kay Cannon geschriebene und von Jason Moore inszenierte Originalfilm so am Herzen liegt: »Vor allem gefällt mir, dass im Mittelpunkt ganz besondere, interessante Frauen stehen, und sie dürfen wirklich lustig sein. Es geht um Underdogs, was ich immer besonders spanned finde, vor allem aber bringt die Story viel Spaß.« Und natürlich gibt es auch wieder Gänsehaut, wenn die Musik zum Universal-Logo erneut a cappella ertönt... ■ mz

Komödie/Musik
USA 2015
105 min

mit
Anna Kendrick (Beca) Anne Helm
Hailee Steinfeld (Emily) Angelina Geisler
Rebel Wilson (Fat Amy/Patricia) Uschi Hugo
Alexis Knapp (Stacie) Magdalena Turba
Brittany Snow (Chloe) Maria Koschny
Katey Sagal (Katherine) Traudel Haas
Anna Camp (Aubrey) Sonja Spuhl
Hana Mae Lee (Lilly Okanakamura) Julia Stoepel
Skylar Astin (Jesse) Roman Wolkow
Adam DeVine (Bumper Allen) Tobias Müller
Ben Platt (Benji Applebaum) Tim Knauer
Ester Dean (Cynthia-Rose Adams) Peggy Sander
Chrissie Fit (Flo) Maja Maneiro
Birgitte Hjort Sørensen (Kommissar) Bianca Krahl
Flula Borg (Pieter Krämer) Karlo Hackenberger
Shelley Regner (Ashley) Julia Meynen
Kelley Alice Jakle (Jessica) Esra Vural
John Michael Higgins (John) Johannes Berenz
Elizabeth Banks (Gail) Cathlén Gawlich
u.a.

drehbuch
Kay Cannon
nach dem Buch von Mickey Rapkin

musik
Mark Mothersbaugh

kamera
Jim Denault

regie
Elizabeth Banks

produktion
Brownstone Productions
Gold Circle Films
Universal Pictures

verleih
Universal

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