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The F-Word - Von wegen gute Freunde
What if
Wie alle Romantiker versteckt Wallace sein weiches Herz hinter einer witzig-coolen Fassade. Nach einer gescheiterten Liebe hat er sein Medizin-Studium hingeschmissen, jobbt f�r eine Softwarefirma und betrachtet nachts den Sternenhimmel �ber Toronto. Als er sich eines Abends doch zu einer Party aufrafft, trifft er auf Chantry, eine junge Trickfilmzeichnerin mit sanften Augen und schr�gem Humor. Wie er liebt sie Wortspiele und pariert seine Provokationen charmant.
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Wallace ist hingerissen, doch Chantry hat einen Freund, den erfolgreichen Juristen Ben, mit dem sie zusammenlebt. Obwohl sie sich zu Wallace hingezogen f�hlt, will sie nur mit ihm befreundet sein. F�r die beiden sensiblen Endzwanziger ein guter Deal. Zun�chst. Wenn sich Gef�hle nur kontrollieren lie�en... Chantry und Wallace tun jedenfalls alles daf�r - was immer wieder zu Situationen von grotesker Komik f�hrt. Denn eigentlich wissen sie, dass sie zusammengeh�ren. Aber haben sie auch den Mut dazu?

Liebe ist sch�n, tut aber weh. Da gibt es doch sichere Alternativen. Wallace und Chantry erinnern an ein legend�res Kinopaar: auch Billy Crystal und Meg Ryan hatten sich als Harry und Sally eigentlich f�r Freundschaft entschieden, doch es scheinen andere Kr�fte am Werk zu sein. Timing ist alles. Man trifft jemanden, zu dem man eine intensive Verbindung sp�rt und liebend gern mit ihm eng umschlungen auf derselben Welle reiten will. Doch dieser Jemand ist bereits in einer Beziehung und m�chte nicht mehr als Freundschaft.

W�hrend es bei Harry und Sally um die These ging, dass M�nner und Frauen niemals nur Freunde sein k�nnen, weil stets der Sex zwischen ihnen steht, geht es bei Wallace und Chantry (�brigens ein bezaubernd au�ergew�hnlicher Name, der auch zu der knuffigen Enkelin von Regielegende Eliy Kazan passt) um das Verh�ltnis der inneren Anziehungskraft der beiden und der �u�eren Umst�nde.

�Das F in The F-Word steht nicht f�r das bekannte F-Wort! Es steht f�r Freundschaft�, sagt Drehbuchautor Elan Mastai. �Im Film geht es um Beziehungen, die gerade nicht passen, sich aber nicht leugnen lassen. Das Timing ist so entscheidend, wenn du den oder die Richtige finden willst. Ich mag Leute, die sich dabei anst�ndig verhalten wollen. Aber du kannst dich nicht selbst bel�gen, wenn du gl�cklich sein willst. Das ist das Thema von The F-Word.�

Daniel Radcliffe ist hier in seiner ersten Kom�die zu sehen, auch wenn man bei der Genrebezeichnung vorsichtig sein muss, denn wirklich zum Lachen ist der Film jetzt nicht gerade. Es ist eine Liebesgeschichte ohne Sex, ein Drama mit Humor, eine Kom�die voller �rgernisse. Der Film wirkt auf das Publikum wie das im Film beschriebene �Fool's Gold� (ganzes italienisches Wei�brot mit Butter beschmieren und aufbacken, dann aush�hlen, ein Glas Erdnussbutter und ein Glas Marmelade hineinf�llen und ein Pfund knackigen Speck zwischen die H�lften legen), das schlie�lich am Ende des Films allen serviert wird. Erdnussbutter und Marmelade sind die Hauptfiguren (kann man sich aussuchen, wer was ist), der Speck sind die Nebenfiguren, die die Geschichte voran treiben, und das Wei�brot ist der gesamte Film. Am Ende kann man sich aussuchen, ob's geschmeckt hat oder ob man sich das auch h�tte sparen k�nnen. Letztlich ist alles Ansichtssache, aber ekliger als das beschriebene Rezept wird es kaum!

�Einer der Gr�nde, weshalb ich so scharf darauf war, diesen Film zu machen, war die Szene, in der Wallace Chantry bei der Aussprache eines Worts korrigiert. Da wusste ich, dass ich diesen Typen mag�, gesteht Daniel Radcliffe und f�gt hinzu: �Wallace lebt ziemlich zur�ckgezogen, ist nicht gerade gesellig, aber er hat den tiefen Wunsch, dazuzugeh�ren. Er ist ein liebenswerter Typ, aber ein wenig auf dem Holzweg, was seine Schwarz-Wei�-Wahrnehmung von Beziehungen angeht. Doch genau das ist auch spannend an ihm. Er ist interessant, kompliziert und sehr lustig.�

�Ich glaube, Chantry erlebt etwas, was viele junge Frauen kennen: Du triffst einen Mann, und da ist etwas zwischen dir und ihm, aber du f�hlst dich wahnsinnig verantwortlich daf�r, dass keiner von euch beiden dar�ber spricht, weil du in einer anderen Beziehung bist�, sagt Zoe Kazan �ber die Freundschafts-Falle. �Wie geht man mit so einem Dilemma elegant um? Chantry sp�rt die Verbindung zwischen ihr und Wallace sofort. Ich glaube, sie w�nscht sich, sie w�re besser damit umgegangen, aber andererseits hat sie nicht das Gef�hl, irgendetwas Falsches getan zu haben.�

Ich glaube, jeder, der schon mal in solch einer Situation gewesen ist (oder auch gerade ist), wird sich in die beiden Hauptcharaktere hineinversetzen k�nnen. Alle Anderen finden sich wom�glich in einer der Nebenfiguren wieder: Ben, Chantrys Freund, mit dem sie seit f�nf Jahren zusammenlebt, als sie Wallace trifft, ist nicht, wie sonst �blich, der unsympathische Widersacher des romantischen Helden. Rafe Spall spielt den gefragten UN-Copyright-Anwalt keineswegs als Karikatur eines Erfolgsmenschen. Ben ist nachdenklich, bodenst�ndig und hat sicher keine heimliche Pornosammlung. Vor allem liebt er seine Freundin wirklich. Kurzum: Er ist perfekt. Aber ist er auch perfekt f�r Chantry?

Wallaces bester Freund Allan, verk�rpert von Adam Driver, versteckt nie, was er will und spricht immer aus, was er denkt. Auch wenn Wallace das gerade nicht h�ren will. Freundschaften wie diese entstehen, wenn auf dem College ein Zimmer teilt. Hinzu kommt, dass sich Allan auf seiner Party, auf der Wallace Chantry kennenlernt, ebenfalls verliebt - in die wilde Nicole, ein Freigeist, der kein Blatt vor den Mund nimmt und auch sonst wenig Hemmungen zeigt, wie sich sp�ter herausstellt, wenn Nicole und Allan beim n�chtlichen Nacktbaden der Vier Wallace und Chantry allein und mit nur einem Schalfsack zur�cklassen. Allan und Nicole sind sozusagen das graue Gegenst�ck der festgefahrenen Hauptfiguren.

Dalia, Chantrys sarkastische Schwester, ist eine durchaus zwiesp�ltige Figur. Einerseits will sie ihre gro�e, sensible Schwester besch�tzen, andererseits sieht sie in ihr aber auch eine Konkurrentin. Immer auf neue Flirts aus, will sie sich mit dem n�chsten L�ckenb��er �ber ihr j�ngstes romantisches Desaster hinwegtr�sten. Megan Park, die Dalia spielt, mochte sie aber trotzdem und verstand sie gut: �Ich glaube, sie ist hei� und kalt zugleich, wie viele Leute in ihren Zwanzigern. Sie liebt ihre Schwester, aber nat�rlich muss sie Wallace herausfordern. Ich habe die Rolle wirklich gern gespielt.�

Eingepackt wird der Film in Animationen. Chantry arbeitet als Trickfilmzeichnerin. Die Animation stellt so auch eine Verbindung zu ihrem kreativen Kosmos her. Vor allem aber verk�rpert die Animationsfigur Chantrys unbewusste W�nsche. Schwerelos schwebt sie dorthin, wo sie eigentlich sein will � in Richtung Wallace. Gezeichnet ist sie in Chantrys unverwechselbarem Stil, wie eine Figur aus ihrem Skizzenbuch - liebensw�rdig, mit leichter Hand, zart koloriert, ein wenig retro, verspielt und klassisch zugleich. Regisseur Michael Dowse sagt: �Die Animation hilft dem Zuschauer, sich in Chantrys Gedanken hineinzubegeben, und gleichzeitig ist sie ein Schaukasten ihrer kreativen Arbeit.�

Der Film, der hierzulande unter dem Produktionstitel erscheint (mit deutschem Untertitel), kam in den englischsprachigen L�ndern unter dem Titel What if (Was w�re wenn) in die Kinos. Beide Titelversionen nehmen sich nicht viel in Bezug auf die eigentliche Geschichte. In Anlehnung an das US-Vorbild h�tte man Chantry den Namen Gromit geben und das Ganze Wallace & Gromit - Let's be Friends nennen sollen. The F-Word ist ein niedlicher Film �ber Liebesbeziehungen von Heute, stets sauber und seicht, man k�nnte schon sagen Easy Viewing. Manch einer wird sich vielleicht am Happy End sto�en, aber eine vern�nftige Liebesgeschichte, die, wie schon damals bei Harry & Sally, den ganzen Film �ber hin und her d�mpelt, verlangt einfach danach! Herausgekommen ist eine netter, leicht vertr�umter Film, der selten anstrengt und gut unterh�lt. ■ mz

Kom�die/Kinderfilm
CAN/IRL 2013
98 min


mit
Daniel Radcliffe (Wallace Hastings)
Zoe Kazan (Chantry Alton)
Megan Park (Dalia)
Adam Driver (Allan)
Mackenzie Davis (Nicole)
Rafe Spall (Ben)
Lucius Hoyos (Felix)
Jemima Rooper (Ellie)
u.a.

drehbuch
Elan Mastai
nach dem B�hnenst�ck �Toothpaste and Cigars� von T.J. Dawe und Michael Rinaldi

musik
A.C. Newman

kamera
Rogier Stoffers

regie
Michael Dowse

produktion
No Trace Camping
Caramel Film
Fastnet Films
TelePool
Telefilm Canada
Ontario Media Development Corporation
Irish Film Board
SODEC Qu�bec
The Movie Network
Movie Central
Canada (Canadian Film or Video Production Tax Credit)
F Word Productions Inc.
PCF F-Word The Movie Inc.
Kelcom Limited T
entertainment one
CBS Films

verleih
Senator

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