Freitag, 4. Oktober 2024
Spider-Man: Homecoming
Peter Parker alias Spider-Man
© Sony Pictures

Zum 3. Mal in diesem Jahrtausend (und wir schreiben erst 17 Jahre!) gibt es einen neuen Spider-Man! Unglaublich, aber wahr. Produzent Kevin Feige, der vor 10 Jahren mit Iron Man das neue MCU errichtete, das mittlerweile 15 Kinofilme und 5 TV-Serien umfasst und Handlungen wie auch Akteure übergreifend auftreten lässt, bringt nun auch einen passenden Spider-Man ins Filmuniversum, der bereits im letzten Captain America-Film Civil War eingeführt wurde.

»Es ist aufregend«, sagt er, »denn genauso verhielt es sich auch in den Comics. Von Anfang an trat er nicht als einziger Held in Erscheinung, denn Tony Stark, Captain America und die Avengers waren alle bereits in dieser Welt. Und jetzt bekommen wir das erstmals in einem ganzen Film zu sehen, was das Ganze frisch und neu macht.«

Nach Sonys Spider-Man-Alleingang mit Tobey Maguire und Andrew Garfield konnte man sich nun doch noch mit Marvel einigen und Spider-Man zurück in die Marke integrieren. Homecoming ist ein Sony-Film, produziert von Marvel. Und wie die Dinge aussehen, kann der Film Sony auch ein wenig dabei helfen, die Firma nach den zahlreichen Skandalen und Flops aus dem finanziellen Loch zu helfen.

»Can't you just be the friendly neighborhood Spider-Man?«

Und so setzt der Film auch genau dort an, wo Peter Parkers Auftritt in The First Avenger: Civil War endet: Er präsentiert Tony Stark sein selbstgedrehtes „Heimvideo“ der Ereignisse in Berlin, was erst einmal beim zweifelnden Publikum das Eis bricht. Für Spider-Man-Fans gibt es während des Vorspanns dann auch noch die von Michael Giacchino (der macht inzwischen gefühlt alles, aber wohl deswegen, weil er seine Sache auch ausgezeichnet macht, wie man bei Star Trek und Rogue One gehört hat) adaptierte Originalmelodie der Zeichentrickserie von 1967 zu hören.

Peter bekommt von seinem Mentor ein neues Kostüm gestellt, das, wie sich später herausstellt, mehr technische Spielereien beinhaltet als Peter zunächst vermutet. Damit soll er seinem Verlangen, Superheld zu sein, nachkommen - aber unauffällig! Als er dann jedoch auf einen illegalen Waffenhandel stößt, bei dem Waffen verkauft werden, die aus Alien-Artefakten gefertigt wurden, ist er allerdings auf sich allein gestellt. Eigentlich sollte ja Happy Hogan, Tony Starks Chauffeur und Assistent, Peters Bezugsperson zur Kontaktaufnahme sein, doch dieser hat mit dem Umzug von Stark Industries zu tun und will nicht wirklich noch die Probleme eines aufgeregten Teenagers an der Backe haben.

Doch das ist nicht Peters einziges Problem: Als er nach einem Heldenausflug seine Straßenklamotten versaubeutelt hat, muss er im Spidy-Kostüm durch das Fenster in sein Zimmer schleichen, nur um festzustellen, dass er vergessen hat, mit seinem Kumpel Ned den LEGO-Todesstern fertig zu basteln, denn Ned saß während Peters eindrucksvollem Zimmerdeckenschleichgang mit dem fertigen Todesstern auf dessen Bett und ist fortan schlichtweg begeistert. Sofort hofft er, Peters „Guy in the Chair“ zu sein, der ihn bei seinen Operationen dirigiert und als Assistent fungiert.

Allerdings hat Peter auch noch neben seinem „Praktikum“ bei Tony Stark die Schule zu bewerkstelligen. Dabei hat er ein Auge auf die schöne Liz geworfen, die sich auch für ihn interessiert und ihn prompt zu einer Party einlädt. Im weiteren Verlauf des Films stehen dann noch ein nationaler Wissenswettstreit in der US-Hauptstadt sowie der titelgebende Abschlussball auf dem Programm, die Peter mit seinem aktiven Hobby jonglieren muss.

»We could have done some cool stuff with that alien junk.«

So aufregend und erfolgreich die Schlachten der Avengers auch waren, hinterließen sie einen beträchtlichen Schaden nach ihren Kämpfen, weshalb Tony Stark das Department of Damage Control (DODC), die Abteilung für Schadensbegrenzung, ins Leben gerufen hat, das sämtliche außerirdische Artefakte einsammeln und an einem sicheren Ort verwahren soll. Da kommt die Anordnung in Form von Leiterin Anne Marie Hoag recht plötzlich, nachdem Adrian Toomes und sein Trümmerbergungsteam bereits einiges mit solchen Artefakten zusammengebastelt hatten.

Toomes ist es lediglich egal, schnappt sich noch schnell ein paar Energiezellen und stellt sich fortan auf eine gegnerische Seite, die wir in der Zwischenzeit bereits in der Serie Luke Cage in der Gestalt von „Diamondback“ Stryker getroffen haben, der eine Waffe mit außerirdischer Technik benutzt, um den unverwundbaren Titelhelden auszuschalten.

»Toomes ist ein hart arbeitender Typ, der ein großes Geschäft aufgebaut hat«, sagt Michael Keaton über seine Rolle. »Er ist nicht wohlhabend, aber er arbeitet hart mit den von den Avengers verursachten Zerstörungen. Aber als die Befehle kommen, dass seine Arbeit nun unter die Federführung von Tony Stark geriet, denkt er sich: Was ist daran fair?«

So baut sich Toomes einen Flügelapparat und stiehlt mit seinen verbündeten Schergen die außerirdischen Technoligien aus den DODC-Lieferwagen, um sie dann in Waffen umzuwandeln und sie auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen, einfach nur aus Selbsterhaltungstrieb, um seine Familie ernähren zu können. Wie sich jedoch später herausstellt, ist seine Familie nicht gerade arm dran, doch ärmer sollte sie nun auch wieder nicht werden.

»Ich wollte mit Spider-Man: Homecoming einen bodenständigen Superheldenfilm im MCU kreieren, also brauchten wir einen bodenständigen Bösewicht«, sagt Regisseur Jon Watts. »Ich liebte geradezu die Idee, Bösewichte zu haben, mit denen sich die Leute identifizieren können. Es geht nicht um die Weltherrschaft. Es handelt sich nicht um einen verrückten Rachefeldzug. Es geht darum, nicht genügend Geld zu bekommen und wirklich nur einen Platz in der Welt haben zu wollen.«

»Was ich beim Geier cool finde, ist dasselbe, was ich auch bei Bruce Wayne cool fand: Er baut sich seinen Anzug und Schild und was er so braucht«, sagt Michael Keaton. »Er besitzt keine innewohnende Superkraft. Er ist einfach nur ein Mensch, der jedoch all diese anderen Sachen hat, die ihm in den Schoß fallen.« Der Geier ist übrigens einer der klassischen Spider-Man-Gegner, der erstmals in Ausgabe 2 des „Amazing Spider-Man“-Comics in Erscheinung trat.

»If you're nothing without the suit, you shouldn't have it.«

»Spider-Man ist entschlossen, sich als echter Superheld zu beweisen«, erklärt Jon Watts. »Er will den Namen Spider-Man da oben sehen, gleich neben Iron Man, Captain America und Thor. Er denkt, er nimmt eine Bande gefährlicher Schurken hoch, die ein Schwarzmarktgeschäft auf dem Unterdeck der Staten Island Fähre betreiben, was jedoch aus dem Ruder läuft.« Eine der größten Actionszenen des Films macht das Auftreten von Iron Man notwendig, woraufhin dieser Peter den Anzug wieder wegnimmt. Doch Peter ist fest entschlossen, den Geier zu stellen, koste es was es wolle. Allerdings gibt es da noch ein klitzekleines weiteres Problem...

Jon Watts macht aus dem neuen Spider-Man einen Teeniehelden, wie er es auch sein sollte. Dabei verändert er nicht nur die Figuren ein wenig, sondern nimmt sich auch noch John Hughes als Vorbild, samt direkter Anspielung mit Ferris-Bueller-Szene, um aus dem neuen Spider-Man-Film eine Teeniekomödie zu machen, wie sie nur ein John Hughes hätte machen können - unterhaltsam, aktionsreich und mit viel Herzblut. Als neue MJ wird Disney-TV-Teenstar Zendaya einem weltweiten Publikum vorgestellt, und mit Tony Revolori aus Wes Andersons Grand Budapest Hotel als Peters Schultyrann und Konkurrent um die angebetete Liz, Flash Thompson, konnte ein weiterer „Jungstar“ gewonnen werden.

Neben Tony Stark alias Iron Man und nach einer Auszeit auch wieder Pepper Potts tritt auch noch Captain America Steve Rogers in Lehrvideos auf, die in der Schule gezeigt werden, wodurch dessen Figur ein wenig auf den Arm genommen wird und man sich fragt, wie sie seinen Ruf jemals wiederherstellen wollen. Natürlich ist auch Stan Lee selbst wieder mit von der Partie, und durch eine technische Erweiterung des von Stark Industries verbesserten Spinnenanzugs bekam auch Jennifer Connelly eine Sprechrolle als „Frau im Anzug“, der Peter schließlich den Namen Karen gibt. Ebenso ist klar, bis nach dem Abspann sitzen zu bleiben, da, wie immer, eine letzte Szene kommt, diesmal jedoch keine Vorschau auf den nächsten Marvel-Film, was vielleicht auch dem geschuldet ist, dass Spider-Man von Sony vertrieben wird und nicht, wie die anderen, von Disney. ■ mz

20. Juni 2017

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