Kinostarts Oktober 2015
Eine Dokumentation über unseren Zuckerkonsum: Der Zeigefinger ist erhoben - Zucker ist böse! Dabei ist der Erklärfilm äußerst liebevoll und mit sehr viel Humor inszeniert. Der Regisseur Damon Gameau startete einen Selbstversuch und stellte 60 Tage lang seine Mahlzeiten um. Statt seiner normalen gemüse- und ballaststoffreichen Ernährung, aß er die Menge an Zucker, die ein durchschnittlicher, australischer Teenager täglich zu sich nimmt. Das sind ganze 40 Teelöffel Zucker!
Um den Versuch wissenschaftlich zu untermauern, ließ er sich eingehend untersuchen und durch Ärzte begleiten, wobei er stets die gleiche Kalorienmenge zu sich nahm, die er vor seinem Selbstversuch auch mit seiner gemüse- und ballaststoffreichen Ernährung eingehalten hatte. Der Film zeigt, dass auch in angeblich gesunder Bioernährung wie z.B. Joghurt, Fruchtsäfte, Müsliriegel und in trendigen Smoothies, ein großer Teil Zucker enthalten ist.
Am Ende der Zuckerkur war Damon Gameau 8,5 kg schwerer, nennt eine Fettleber sein eigen, fühlt sich schlecht und das trotz gleichbleibender Kalorienzufuhr. Wie kann das sein? Der Film klärt auf und lässt einen den „ach so gesunden“ Saft, den man gerade im Kino in der Hand hält, bedenklich erscheinen.
Auch der sehr erfolgreiche Film Supersize me war so ein Selbstversuch. Einen Monat lang ernährte sich der Regisseur Morgan Spurlock ausschließlich von McDonald's. Voll verzuckert geht noch darüber hinaus und untermauert die These: „Nicht Fett, sondern Zucker ist der Gesundheitskiller unserer Zeit.“ Durch verschiedene Blickwinkel, gespickt mit wertvoller Information, gelingt es dem Film, gut zu unterhalten. Das sind Erkenntnisse, mit denen man sich unbedingt auseinandersetzen sollte. Im Kino, im Gespräch, mit seinem Sitznachbarn ist dies noch viel wertvoller. ■ bh