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Gemma Bovery - Interview mit Posy Simmonds

Rosemary Elizabeth „Posy“ Simmonds wurde am 9. August 1945 in Berkshire geboren und ging in die Queen Anne's School in Caversham. Danach studierte sie an der Sorbonne, bevor sie nach London zurückkehrte und die Central School of Art & Design besuchte. Mit ihrem täglichen „Bear“-Cartoon startete Simmonds 1969 bei der Sun. Nebenbei steuerte sie 1968-70 lustige Illustrationen der Times und Cosmopolitan bei und zeichnete einen satirischen Cartoon für Tariq Alis Magazin Black Dwarf. Ab 1972 zeichnete sie exklusiv für den Guardian.

Im Mai 1977 begann sie mit einer wöchentlichen Comic-Serie für den Guardian unter dem Titel „The Silent Three of St. Botolph's“, mit dem sie dem 50er-Jahre-Comic „The Silent Three“ von Evelyn Flinders Tribut zollte. Sie begann mit satirischen Kommentaren über das zeitgeschichtliche Leben als alberne Parodie auf Mädchenabenteuergeschichten. Schon bald drehte sich der Comic um drei Schulfreundinnen aus den 50ern und ihre späteren Mittelklasse-Leben, beinahe bis hin zum mittleren Alter. Die Comicserie hatte letztlich keinen Titel mehr und lief unter dem als einfach nur „Posy“ bekannten Namen bis in die späten 80er Jahre. Diese wurden später in die Bücher „Mrs Weber's Diary“, „Pick of Posy“, „Very Posy“ und „Pure Posy“ zusammengefasst. Die Figuren traten dann auch in dem gefolgten Original-Buch „True Love“ auf. Ihre späteren Cartoons für den Guardian und den Spectator wurden 1993 in dem Sammelwerk „Mustn't Grumble“ veröffentlicht.

1980 und 1981 erhielt Simmonds die Auszeichnung „Cartoonist of the Year“. 1982-83 lieferte sie ganzseitige Cartoons für das amerikanische Harper's Magazine. Ab 1987 schrieb sie Kinderbücher und illustrierte sie. „Fred“, die Geschichte einer Katze mit einem geheimen Leben, wurde später als Famous Fred verfilmt und wurde für den Oscar® für den besten animierten Kurzfilm und diverse BAFTAs nominiert.

In den späten 90er-Jahren kehrte Posy Simmonds mit der Comicserie „Gemma Bovery“ zum Guardian zurück, die 1999 als Bilderroman veröffentlicht wurde. „Literary Life“ erschien in der „Rundschau“-Sektion der Samstagsausgabe des Guardians von November 2002 bis Dezember 2004, wo auch ihre Serie „Tamara Drewe“ ab September 2005 auftauchte, die 2007 als Buch erschien und 2010 von Stephen Frears mit Gemma Arterton in der Titelrolle verfilmt wurde.

Simmonds zeichnete 2007 die Illustrationen des Vorspanns der BBC-Serie Cranford von Elizabeth Gaskell, ebenso wie für die 2009 erschienenen „Midsummer Nights“ - Oper-bezogene Kurzgeschichten von prominenten Autoren zum 75. Jahrestag des Glyndebourne Opera Festivals. 2002 wurde sie für ihre Dienste für die Zeitungsindustrie zum Mitglied des Ordens des Britischen Reichs gemacht. Nachdem Posy Simmonds 2001 bereits für „Gemma Bovery“ vom Verband französischer Comic-Kritiker und Journalisten für den Kritikerpreis nominiert wurde, erhielt sie ihn schließlich 2009 für „Tamara Drewe“.

Wie und wo entstand die Idee zu „Gemma Bovery“?

Eines Tages in Italien, als mir eine sehr schöne Frau in einem Café auffiel. Sie war mit Einkaufstüten aus Luxusboutiquen beladen und behandelte ihren Liebhaber wie den letzten Dreck. Während ihm die Ideen ausgingen, was er noch alles tun sollte, um sie bei Laune zu halten, stöhnte sie die ganze Zeit vor Langeweile. Und da ging mir ein Licht auf: Sie war eine Madame Bovary der Neuzeit!

Zurück in London schlug ich meinem Verleger vor, die Geschichte einer englischen Madame Bovary zu schreiben. Also knöpfte ich mir den Roman von Flaubert noch einmal vor, den ich mit 15 zum ersten Mal gelesen hatte. Was mich damals besonders schockiert hatte, war die Tatsache, dass Emma eine schlechte Mutter ist. Doch bei der neuerlichen Lektüre wurde mir vor allem bewusst, um was für einen bedeutenden Roman es sich handelt.

Ich beschloss, Flaubert die Handlung zu stibitzen: Eine Frau heiratet einen Mann, den sie nicht liebt, langweilt sich an seiner Seite – langweilt sich so sehr, dass sie anfängt sich einzubilden, sie könne ein anderes Leben führen, indem sie einfach nur den Rahmen tauscht.

Warum eine französische Adaption?

Um das Buch verfilmen zu können, brauchte es meiner Meinung nach einen französischen Blickwinkel, mithin also einen französischen Regisseur. Als ich erfuhr, dass Anne Fontaine, deren Film Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft ich liebe, die Absicht hatte, das Buch zu verfilmen, war ich hoch erfreut. Für mich steht fest, dass ein Filmemacher sich eine Vorlage aneignen und seine ganz persönliche Interpretation liefern muss.

Deshalb hatte ich kein Problem damit, dass die Szenen, die in London spielen, im Film nicht mehr vorkommen, und dass die satirischen Beobachtungen über Engländer in Frankreich nicht mehr ganz so grausam ausfallen wie im Buch. Auch die Szene mit der Pferdedroschke wurde gestrichen, weil sie kein sehr schmeichelhaftes Licht auf Gemma wirft. Im Buch behandelt sie die Männer häufig grausam und zynisch, aber wir wollten, dass die Film-Gemma deutlich sympathischer und sanfter wirkt.

Was sagen Sie zur Besetzung?

Fabrice Luchini ist einfach unglaublich. Seine Art, die Rolle zu spielen, verleiht Joubert viel mehr Sexappeal und lässt ihn mysteriöser wirken als im Buch, auch wenn er nach wie vor ein Voyeur ist, und zwar durch und durch. Man muss nur in sein Gesicht schauen, das unglaublich ausdrucksvoll ist, um zu begreifen, was für ein komplexes Innenleben Joubert hat. Was Gemma Arterton angeht, so finde ich sie nicht nur ausgesprochen sinnlich, ich bin inzwischen überzeugt, dass die Kamera sie liebt. Auch Elsa Zylberstein in der Rolle der Kratzbürste Wizzy, der man am liebsten den Hals umdrehen würde, finde ich großartig. Sie ist eine brillante Schauspielerin.

Gefällt Ihnen der Film?

Ich liebe ihn! Ich musste sehr oft lachen, und weil ich die Details im Drehbuch teilweise vergessen hatte, war ich manchmal sogar richtig überrascht. Die Szene, in der Joubert Gemma beibringt, wie man Brotteig knetet, gefällt mir besonders gut. Und natürlich die Schlusspointe, die hier aber nicht verraten wird. ■ mz | Quelle: Wikipedia/Prokino

27. September 2014
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OT: Gemma Bovery
Drama/Komödie
F 2014
99 min


mit

Fabrice Luchini (Martin Joubert) Stephan Schwartz
Gemma Arterton (Gemma Bovery) Annina Braunmiller
Jason Flemyng (Charlie Bovery) Thomas Loibl
Isabelle Candelier (Valérie Joubert) Elisabeth von Koch
Niels Schneider (Hervé de Bressigny) Max Felder
Edith Scob (Madame de Bressigny) Heidi Treutler
Mel Raido (Patrick) Jakob Riedl
Elsa Zylberstein (Wizzy) Claudia Lössl
Pip Torrens (Rankin) David Williamson
Kacey Mottet Klein (Julien Joubert) Karim El-Kammouchi
u.a.

drehbuch
Pascal Bonitzer
Anne Fontaine
nach dem Bilderroman von Posy Simmonds

musik
Bruno Coulais

kamera
Christophe Beaucarne

regie
Anne Fontaine

produktion
Albertine Productions
Ciné@
Gaumont
Cinéfrance 1888
France 2 Cinéma
Canal+
France Télévisions
Orange Cinéma Séries
Ruby Films
BFI

verleih
Prokino

Kinostart: 18. September 2014

27. September 2014