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Super-Hypochonder - Interview mit Alice Pol


Alice Pol bei der Deutschlandpremiere in Berlin am 31. März 2014
© Prokino

Alice Pol, 1982 auf der kleinen französischen Insel La Réunion im Indischen Ozean geboren und in Marseille aufgewachsen, begann ihre Karriere am Theater mit „Le Concile d’Amour“ in der Inszenierung von Olivier Maltinti. Ferner war sie in mehreren Fernsehserien zu sehen wie in Plus belle la Vie oder Sous le Soleil. Zwischen 2005 und 2012 drehte sie sechs Kurzfilme. Die junge Schauspielern machte sich einem größeren Publikum vor allem mit ihrer Rolle der Jessica in Vilaine von Jean-Patrick Benes und Allan Mauduit einen Namen. Im Folgejahr war sie als Adèle in Die Anonymen Romantiker von Jean-Pierre Améris an der Seite von Isabelle Carré und Benoît Poelvoorde zu sehen.

2012 war ein Jahr mit vollem Terminkalender für Alice Pol: Zunächst war sie als die Schwester von Diane Krüger in Der Nächste, bitte! von Pascal Chaumeil mit Dany Boon in der männlichen Hauptrolle in den Kinos vertreten, anschließend spielte sie die Rolle der Diane in Joséphine von Agnès Obadia. Ferner wirkte sie in Au Bonheur des Ogres von Nicolas Bary neben Raphaël Personnaz und Bérénice Bejo mit.

Sie haben in Pascal Chaumeils Film Der Nächste, bitte! neben Dany Boon gespielt. Ist das die direkte Verbindung zu Ihrer Rolle in seinem neuen Film?

Ich denke schon, denn Dany hat mich für meine Performance in der Rolle der Schwester von Diane Krügers Figur beglückwünscht. Anschließend hat er mich in der Theaterinszenierung von „C’est tout droit ... ou l’inverse“ gesehen, kurz vor Drehstart vom Super-Hypochonder. Er hat mich zu einem Vorsprechtermin für die Rolle der Anna eingeladen – und es hat geklappt!

Wie würden Sie Anna beschreiben? Wer ist diese junge Frau in Ihren Augen?

Sie ist eine sehr leidenschaftliche Frau und gleichzeitig sehr exzentrisch. Ich denke, sie ist zu allem fähig - der Liebe wegen, aber auch um sich lebendig zu fühlen. Sie beschließt deshalb, der Fantasievorstellung dieses Mannes, der „nicht existiert“, konsequent zu folgen. Selbst als alle Warnlichter aufblinken, glaubt sie felsenfest daran. Ich mochte diese Figur, weil sie eine echte Verrücktheit in sich trägt. Gleichzeitig liebe ich ihre sehr bodenständige Seite, ihren Willen, die Dinge konsequent bis zum Schluss durchzuziehen. Anna ist außerdem ziemlich gefühlvoll: Niemals würde sie diesen Mann fallen lassen, auch wenn er sehr verdächtig wirkt.

Im Drehbuch ist die Figur sehr präzise geformt. Konnten Sie dennoch etwas von sich selbst einbringen?

Ja, klar. Ich liebe es, mich einer Rolle über das Kostüm anzunähern. Anna ist weitaus bürgerlicher, als ich es je in meinem Leben sein werde. Also war ich sehr auf ihr Benehmen bedacht, sowie auf ihre Manieren. Ihre Sprechweise war ebenfalls wichtig: Sie redet sehr schnell (schließlich befinden wir uns in einer Komödie) und gleichzeitig sehr kultiviert. Es ist also hauptsächlich die Figur. Und dennoch habe ich mich darin wiedergesehen. Auch ich habe diese Naivität in Bezug auf das Leben und habe das eingesetzt. Vor allem als ich Romain zuhören muss, indem ich völlig inkongruente Sachen sage. Diesen Blick, den sie ihm zuwirft, habe ich bereits vorher angewandt!

Anna hat in der Tat eine naive Seite. Allerdings ist sie auch extrem ernst in ihrem Vorhaben, den perfekten Mann zu finden. Wie die Prinzessin, die im Märchen auf den charmanten Prinz wartet.

Genau. Allerdings wartet sie nicht auf ihn. Sie begibt sich aktiv auf die Suche. Sie gibt alles, damit ihre Beziehung funktioniert, indem sie die Rollen umpolt und sozusagen eine „charmante Prinzessin“ wird. Anna will diesen Mann retten, der sich in einer brenzligen Situation befindet oder besser: in mehreren brenzligen Situationen!

Für eine Schauspielerin stellt eine solche Rolle eine gewisse Herausforderung dar, weil man einerseits witzig sein muss, andererseits auf Knopfdruck das Register wechseln und Emotionen zeigen muss.

Die Situation und ihre Beziehung zu Romain führen zu einer gewissen Komik. Allerdings muss der Zuschauer auch an ihre Gefühle der Verliebtheit, die Anna Romain entgegenbringt, glauben. Dieses Gefühl wächst ihr über den Kopf und lässt sie Risiken auf sich nehmen, selbst auf die Gefahr hin, zur Spionin zu werden. Ich habe diese Rolle nicht nur vom Aspekt der Komödie her gespielt: Es gehören auch Emotionen dazu, Angst, außerdem der Vorsatz, niemals das Ziel aus den Augen verlieren, und die Frage, wer dieser Mann da ist. Und just in jenem Moment die Liebe zu suchen, ist mutig. Das kommt nicht jeden Tag vor.

Und abgesehen von dieser nicht unwesentlichen Herausforderung standen Sie auch noch neben Dany Boon und Kad Merad vor der Kamera, die es spielend drauf haben, eine Situation in den Wahnsinn abdriften zu lassen.

Ich hatte in der Tat Angst vor den Dreharbeiten. Ich sah mich schon zwischen diesen zwei Rampensäuen des Kinos, zwei von mir seit Langem geschätzten Komödianten. Wie sollte ich da meinen Platz zwischen ihnen finden? Und dann lief es von Anfang an super! Dany und Kad sind wirklich großmütig (das ist greifbar in ihrem Spiel als Komödianten, was meines Erachtens auch den großen Publikumszuspruch erklärt) und haben mich beide sofort mit wohlwollender Aufmerksamkeit rundum akzeptiert und dafür gesorgt, dass ich mich wohlfühle. Ich habe mich immer ebenbürtig gefühlt, trotz der Diskrepanz zwischen ihrer Filmografie und meiner. Selbst wenn ich heute davon spreche, berührt es mich immer noch sehr. Das ist einfach selten!

Dieses Prinzip zieht sich durch den kompletten Film: Ihr Name wird neben dem von Dany und Kad auf dem Filmplakat über dem Titel gelistet.

In der Tat. Ich konnte es selbst nicht glauben und werde immer rot, wenn man mich darauf anspricht. Grundsätzlich glaube ich, dass wir uns in der Liebe zur Arbeit gefunden haben, in dem Verständnis davon, wo wir herkommen. Dany bringt das hinsichtlich des Verhältnisses zu seinem Team und seinen Schauspielern immer mit: Er liebt Menschen, die geben wollen und zeigen, dass sie Spaß haben. Wie Sie sich denken können, habe ich für dieses Projekt alles gegeben. Ich habe diese Chance nie für selbstverständlich gehalten, habe nie nur mein Liefersoll gegeben. Und ich denke, dass man das auch sieht. Das Ganze hätte auch ein bisschen albern werden können. Aber nicht mit Dany und Kad. Für die beiden war klar, dass ich meinen Platz habe. Das entwickelte sich genauso selbstverständlich wie der Umstand, meinen Namen groß mit aufs Plakat zu nehmen.

Man spürt das übrigens, wenn man den Film sieht: Alle Figuren existieren, es sind nicht die beiden Stars auf der einen und ihre Handlanger auf der anderen Seite.

Absolut. Dieses Gefühl hat man bereits beim Lesen des Drehbuchs. Ich wusste, dass es sich hierbei um die Komödie schlechthin handelte, bei der ich als Schauspielerin nicht versagen durfte. Während der Dreharbeiten habe ich bemerkt, dass Dany ein fantastischer Komödienregisseur ist: Er hat diesen Willen, das Allerbeste aus einem herauszukitzeln, was bereits in seiner Funktion als Autor zu sehen ist, der für seine Rollen eingehend recherchiert und ihnen auf den Grund geht. In der Tat haben manche Kollegen nur eine Szene im Film – aber sie funktioniert perfekt. Ich liebe auch Norah, die Figur von Judith El Zein, die die bissigsten Einzeiler hat. Man hat sich um uns rührend gekümmert, wir saßen alle im selben Boot – ganz egal, wie groß die Rolle war. ■ mz | Quelle: Prokino

15. April 2014
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OT: Supercondriaque
Komödie
F 2014
107 min


mit

Dany Boon (Romain Faubert) Olaf Reichmann
Alice Pol (Anna Zvenka) Vera Teltz
Kad Merad (Dr. Dimitri Zvenka) Michael Lott
Jean-Yves Berteloot (Anton Miroslav) Tayfun Bademsoy
Judith El Zein (Norah Zvenka) Katrin Zimmermann
Marthe Villalonga (Dimitris Mutter) Luise Lunow
Jérôme Commandeur (Guillaume Lempreur) Marius Clarén
Valérie Bonneton (Isabelle) Christin Marquitan
u.a.

drehbuch
Dany Boon

musik
Klaus Badelt

kamera
Romain Winding

regie
Dany Boon

produktion
Pathé
Les Productions du Ch'timi
TF1 Films Production
Artémis Productions
Fortis Film Fund
Casa Kafka Pictures
Tax Shelter Film Funding
La Wallonie
Canal+
Ciné+
TF1

verleih
Prokino

Kinostart: 10. April 2014