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Walking on Sunshine


Venus - Taylor, Maddie und Lil feiern die Braut.
© SquareOne/Universum

Sommer, Sonne, Urlaubsfeeling, flirrende Romantik – „...and don’t it feel good”? Die Regisseure von StreetDance 2 (und ...3D) inszenierten diesen quietschbunten Gute-Laune-Cocktail mit den Euro-Smash-Hits der 80er Jahre nach einer um die Hits herum zusammengesponnenen Urlaubsflirtromanze von Achtziger-Jahre-Fan Joshua St. Johnston, der bislang lediglich auf ein paar britische TV-Credits zurückblicken kann.

Welche Frau kann dem schönsten Mann der Welt wohl widerstehen? Natürlich keine - am wenigsten die umtriebige Engländerin Maddie, die sich in Bella Italia in den heißblütigen Raf verliebt und Hals über Kopf beschließt, ihren sexy Urlaubsflirt zu heiraten.

Zur Hochzeit lädt sie auch ihre Schwester Taylor ein, ohne zu wissen, dass diese vor drei Jahren ebenfalls ihr Herz an Raf verloren hatte. Als plötzlich auch noch Maddies ehemalige Flamme Doug auftaucht und seine Ex mit allen Mitteln zurückerobern will, ist das Gefühlschaos vorprogrammiert. Bühne frei für ein turbulentes Liebeskarussell voller Irrungen und romantischer Wirrungen!

Das ursprüngliche Konzept sah vor, die Rollen mit möglichst prominenten Namen zu besetzen, um ein möglichst großes Budget garantieren zu können. Doch im Mai 2012 entschied das Team, dass neuere, frischere und unbekanntere Gesichter besser geeignet seien, den Film zum Leben zu erwecken, wie Produzent James Richardson sich erinnert: »Wir beschlossen, das mit der Finanzierung über die großen Stars sein zu lassen, und stattdessen lieber die am besten geeigneten Schauspieler zu suchen.«

Herausgekommen ist das genaue Gegenstück zu Mamma mia - abwechslungsreichere Musik mit Schauspieler(inne)n, die auch singen können, auch wenn sie es nicht gewöhnt sind. Allerdings ist bei der Umsetzung der Musikstücke ein großes Manko aufzuführen: die Instrumentalisierung. Klar, wenn die Lieder angestimmt werden, will man sofort mitsingen und -tanzen, doch es fehlt größtenteils am mangelnden Instrumentenpool, dass man Kopfschmerzen bekommt. Der ganze Sound klingt dermaßen synthetisch, dass sich Musikliebhaber die Zehnägel kräuseln.

Um das auszugleichen, setzte man zumindest, neben wahrhaft schönem Gesang, auf eine ordentliche Choreografie, bei der man sich offensichtlich an Bollywood-Musicals orientiert hatte. Bei der Auswahl der gewünschten Tanzstile kollaborierte Choreografin Litza Bixler eng mit den Regisseuren: »Ich habe mir besonders viele Bollywood-Filme angesehen, denn in keinem Land der Welt werden aufwändigere Tanzszenen gedreht als in Indien. 300 bis 400 Tänzer in der gleichen Nummer sind keine Seltenheit!

Sobald die Nummern zu kompliziert werden, werden die Unterschiede zwischen den einzelnen Tänzern zu sehr sichtbar. Wenn man die Tänze dagegen etwas einfacher hält, ist das nicht nur schneller und einfacher zu lernen, sondern sieht auch besser und einheitlicher aus«, erklärt Bixler. »Je mehr Tänzer an einer Choreografie beteiligt waren, desto unkomplizierter und effektiver hielt ich die Bewegungen.

Doch an den Bollywood-Filmen gefielen mir auch die weniger aufwändigen Szenen. Manchmal tanzen die Schauspieler noch nicht einmal wirklich, aber man erkennt trotzdem, dass die Szene sorgfältig choreografiert ist. Insgesamt haben wir natürlich auf die unterschiedlichsten Einflüsse und Referenzen gesetzt. Wir haben einen Tango genauso integriert wie Michael-Jackson-Anspielungen. Und mitunter haben wir auch Elemente aus den Musikvideos der Achtziger eingebaut, damit dem Publikum die Songs sogar noch vertrauter vorkommen.«

„Hey little siter shotgun!“ - Nachdem Gemma Artertons letzter Film Gemma Bovery vergangene Woche in die Kinos kam, tanzt und singt nun ihre jüngere Schwester Hannah in ihrem Filmdebüt über die Leinwände. Hannah Artertons Agentin rief sie aus heiterem Himmel an und bat darum, einen Song für das Casting vorzubereiten...

»Ich entschied mich für „Eternal Flame“, was ich dann später sogar an einem Strand in Italien singen musste«, lacht die Schauspielerin. »Ich kam zum Vorsprechen, wo ich Max und Dania kennen lernte, und wurde dann in die nächste Runde eingeladen. Danach boten sie mir schließlich die Rolle an. Für mich ist das der erste Spielfilm – und darin gleich die Hauptrolle zu bekommen, ist ein absoluter Traum und mehr als ich je zu hoffen gewagt hätte.«

Neben Arterton spielen TV- und Bühnenschauspielerin Annabel Scholey (Jane Eyre, Being Human, Personal Affairs), der ebenso erfahrene Greg Wise (Sinn und Sinnlichkeit, Johnny English, Madame Bovary) und wenigstens ein Italiener - Giulio Berruti (Bon appétit, Plötzlich Star). In den Nebenrollen debütieren die Sängerin Leona Lewis („Bleeding Love“, „Run“) und der ausgebildete Sänger Giulio Corso.

Dass sein Ensemble, allen voran Scholey und Arterton, sich an öffentliche Aufmerksamkeit und das Rampenlicht besser gewöhnen sollten, steht für Produzent Richardson außer Frage. »Sie werden bald große Stars sein«, ist er sich sicher. »Nicht zuletzt deswegen kann ich es kaum erwarten, dass die ganze Welt endlich Walking on Sunshine zu Gesicht bekommt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass irgendjemand unseren Film ohne ein Lächeln im Gesicht und ohne mit den Füßen zu wippen sieht!«

Ja, Talent haben sie im Film gezeigt, doch auch wenn die Musik zum Mitwippen einlädt und die um die Songs gestrickte Geschichte recht romantisch wirkt, bleibt man trotzdem etwas unzufrieden mit dem Gesamtwerk. Zu Beginn muss man sich erst hineinfinden, denn die erste Gesangsnummer wirkt ein wenig unfreiwillig komisch und hölzern, oder einfach nur peinlich. Der gesamte Film wirkt mit seiner Buntheit und der Kamerawahl eher wie ein überlanges Musikvideo denn wie ein Spielfilm. Und es fehlt die „getragene Wassermelone“, um für nachhaltigen Spaß zu sorgen. Es fehlen dem Werk also Ecken und Kanten, aber für einen netten Spätsommerabend zum Reflektieren auf den apulischen Urlaubsflirt reicht es allemal. ■ mz

1. Oktober 2014
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OT: Walking on Sunshine
Drama/Komödie/Musik
GB 2014
98 min


mit

Hannah Arterton (Taylor) Tatjana Pokorny
Annabel Scholey (Maddie)
Greg Wise (Doug) Matthias Klie
Giulio Berruti (Raf)
Leona Lewis (Elena)
Katy Brand (Lil)
Giulio Corso (Enrico)
u.a.

drehbuch
Joshua St. Johnston

musik
Anne Dudley

kamera
Philipp Blaubach

regie
Max Giwa
Dania Pasquini

produktion
Vertigo Films
IM Global

verleih
Universum

Kinostart: 25. September 2014