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Non-Stop


© StudioCanal

Vor 3 Jahren spielten sie in den Straßen von Berlin. Jetzt fliegen sie in 12.000 Metern Höhe ihren nächsten Straßenfeger hoch: Für Non-Stop raufte sich das Erfolgsteam Jaume Collet-Serra (Regie), Liam Neeson (Hauptdarsteller) und die Actionfilm-Produzenten Andrew Rona und Joel Silver erneut zusammen, um das Publikum zu begeistern.

Ausschlaggebend war das packende Erstlingswerk des Autorenduos Chris Roach und John Richardson, das die Produzenten begeisterte. »Nachdem Liam das Skript gelesen hatte, sagte er ohne Umschweife: „Lasst uns diesen Film machen“«, erzählt Silver. »Die Geschichte packt dich und lässt dich nicht mehr los. Im Kern ist Non-Stop ein unglaublich spannender Krimi. Du kannst niemandem trauen, jeder ist verdächtig.«

Als wir Bill Marks begegnen, hat er sich offenbar längst aufgegeben. Der New Yorker Ex-Polizist hockt in seinem schmuddeligen Wagen am Flughafen und kippt den letzten Schluck Scotch - sein Standard­Frühstück. Beim Check-in ist der Alkoholiker Marks extrem angespannt, obwohl der heutige Flug reine Routine werden soll. Marks will einfach nur seine Stunden abreißen: Einmal Europa und zurück, so schnell wie möglich und ohne Zwischenfälle.

Schon beim Boarding trifft der übernächtigte, aber hellwache Marks auf mehrere Passagiere, die wir bald besser kennen lernen werden, und tauscht Blicke mit Stewardess Nancy, die er anscheinend gut kennt. Als die Boeing 767 Richtung London startet, wirkt alles völlig normal und Marks stellt sich auf sechs Stunden Langeweile ein.

Erst jetzt wird klar, was Marks auf diesen Trip verschlagen hat: Er arbeitet als U.S. Air Marshal. Plötzlich gehen über das interne Netz der Maschine Textnachrichten auf seinem Handy ein. Der anonyme Absender fordert 150 Millionen Dollar, sonst werde alle 20 Minuten ein Passagier sterben. Als Marks klar wird, dass der Erpresser, der sich irgendwo an Bord befinden muss, es todernst meint, beginnt ein dramatischer Wettlauf gegen die Zeit.

Die Suche nach dem Täter spielt sich annähernd in Echtzeit ab. Marks muss abwägen, wem er an Bord trauen kann, während die Crew und die verängstigten Passagiere sich bald fragen, ob Marks am Ende selbst der mysteriöse Drahtzieher ist...

Andrew Rona gefiel besonders, dass viele Elemente der Story an Krimiklassiker erinnern. Und Autor Ryan Engle schnitt das Drehbuch ganz auf Liam Neeson zu. »Wir erleben die ganze Geschichte aus der Sicht von Bill Marks«, erzählt Rona. »Es werden viele falsche Spuren gelegt, und bis zum Schluss weiß man nicht, wer denn nun der Bösewicht ist. Solange sitzt man in dieser Flugzeugkabine mitten über dem Ozean fest und weiß nur, dass der (oder die) Böse mit uns in dieser Maschine eingeschlossen ist. Non-Stop ist definitiv ein Actionfilm, zugleich aber auch eine klassische Detektivgeschichte im Stil von Hitchcock. Jeder könnte der Täter sein.«

Die Rolle des Bill Marks reizte Liam Neeson, weil der Ex-Cop Schwächen hat und sich das Vertrauen der Passagiere (und auch das der Zuschauer) erst verdienen muss. »Zu Beginn des Films erleben wir Bill als labil und unberechenbar - kein Typ, neben dem man auf einem Langstreckenflug sitzen möchte«, sagt er. »Und es sieht ziemlich lange danach aus, dass er selbst der Täter ist. Andererseits ist er ein klassischer Kinoheld: ein Mann, der tut, was zu tun ist, um die Situation zu retten. Das hat mir sofort an ihm gefallen. Dieser Bill ist ein Jedermann, der über sich hinaus wächst.«

Jaume Collet-Serra interessierte der psychische Druck, dem Menschen in geschlossenen Räumen ausgesetzt sind: »Ich bin ein Riesenfan von Filmen wie Mord im Orient-Express: Eine Hand voll Menschen reist zusammen, aber jeder verfolgt sein eigenes Ziel. Auch in Non-Stop treffen wir auf eine Menge fremder Leute. Wir haben höchstens einen Eindruck von ihnen. Aber im Verlauf des Films zeigen alle ihr wahres Gesicht. Eine solche Extremsituation, wie in diesem Flugzeug, fördert die Persönlichkeit zutage. Dann zeigt sich, ob ein Held in uns steckt und wir uns dem Problem stellen.«

An Bord des Flugzeugs sitzt Bill Marks neben Jen Summers, die von der unvergleichlichen Julianne Moore gespielt wird. »Normalerweise sieht man seine Sitznachbarn im Flieger nie wieder«, sagt Collet-Serra. »Manchmal kommt man vielleicht miteinander ins Gespräch, manchmal eben nicht. ln diesem Film spielen Liam und Julianne zwei völlig Fremde, die durch die Umstände gezwungen sind, sich zusammen zu tun.« Collet-Serra war begeistert, als Moore zusagte, die in Chloe Liam Neesons Ehefrau gespielt hatte: »Zwischen den beiden stimmt einfach die Chemie.«

Moore erinnerte das Non-Stop-Drehbuch an klassische Katastrophenfilme wie Flammendes Inferno, in denen die Protagonisten in einer lebensgefährlichen Lage stecken: »Mir gefällt der Gedanke, dass alle auf engem Raum zusammengepfercht sind und das Drama gleichzeitig durchleben. Ich dachte sofort an einen Film aus den Siebzigern, in dem sich ein Haufen Leute mit einer unaufhaltsamen Gefahr konfrontiert sieht. Man hat keine Ahnung, was passieren wird oder wer der Drahtzieher ist. Das ist echte Hochspannung.«

Dass Jennifer schwer zu durchschauen ist, machte für Moore den Reiz der Rolle aus: »Sie hat definitiv eine starke Ausstrahlung. Und sie will unbedingt am Fenster sitzen. Man weiß aber nicht, warum. Im Verlauf der Handlung erfährt man zwar mehr über Jen, aber sie verrät nicht allzu viel über sich. Sie weicht immer wieder aus.«

Produzent Joel Silver, bekennender Fan der Serie Downton Abbey, freute sich besonders, die Emmy®-nominierte Michelle Dockery an Bord zu haben. Die Britin, die als hochmütige Lady Mary bekannt geworden ist, fand es erfrischend, zur Abwechslung eine bodenständige Stewardess zu spielen: »Nancy ist ein toughes Mädel aus der Arbeiterschicht. Nach außen gibt sie sich zwar freundlich und kess, wie die meisten Flugbegleiterinnen. Aber das Leben hat sie abgehärtet, und das schimmert hinter der Fassade durch.«

Was Nancy mit dem Air Marshal verbindet, ist zunächst nicht ganz klar. »Nancy und Bill wirken vertraut«, erläutert Dockery. »Sie sind schon öfter zusammen geflogen, und sie hat ihn dabei mehrfach betrunken erlebt. Sie weiß also von seinen persönlichen Problemen. Deshalb wendet er sich in der Not an sie, weil sie ihn so gut kennt.«

Obwohl die Schauspielerin keinerlei Thriller-Erfahrung mitbrachte, war auch sie beeindruckt, wie souverän Jaume Collet-Serra die vielen technischen Herausforderungen bewältigte, seine Darsteller aber stets oberste Priorität blieben: »Jaume ließ uns viel Raum für Improvisation. Er ermutigte uns, Spaß zu haben und auszuprobieren, selbst in intensiven, dramatischen Szenen, und das innerhalb der eng gesteckten Grenzen, die dieser Film zwangsläufig mit sich bringt.«

Der für einen Tony® nominierte New Yorker Schauspieler Omar Metwally spielt Dr. Fahim Nasir - eine Figur, die clever mit den Erwartungen des Publikums spielt. »Fahim ist ein englischer Arzt und praktizierender Moslem. Allein das macht ihn für viele verdächtig. Anstatt vor Klischees zurückzuschrecken, spielt Non-Stop damit. Die Zuschauer werden denken: ,Nein, der kann es nicht sein, das wäre viel zu simpel. Andererseits ist es so offensichtlich, dass...' Ich finde es cool, wie die einzelnen Passagiere eingeführt werden. Dann lernt man sie nach und nach kennen, bleibt aber hin- und hergerissen. Mal trauen wir ihnen, dann wieder nicht.«

Scoot McNairy, der den Passagier Tom Bowen spielt, witzelt über die Zwölf-Stunden-Drehtage am Flugzeug-Set: »Das war, als würde man jeden Morgen nach Australien fliegen.« Dennoch war der Schauspieler dankbar für die Möglichkeit, mit dem Non-Stop-Team zusammenarbeiten zu dürfen. Während der Dreharbeiten entstanden echte Freundschaften. So verbrachten die Schauspieler ihre Pausen gemeinsam und sahen sich Komödien wie Die unglaubliche Reise in einem verrückten Flugzeug an.

Lupita Nyong'o, die für 12 Years a Slave einen Screen Actors Guild Award und einen Oscar® erhielt, verstärkt die Besatzung als Stewardess Gwen, Linus Roache ist als Pilot der Boeing 767 und Jason Butler Harner als sein Co-Pilot Kyle zu sehen. Shea Whigham rundet den Cast als Agent Marenick ab, Marks' Kontakt in der Flugsicherheitszentrale, der sich nicht auf einen paranoiden Alkoholiker verlassen will.

Ein Flugzeug in Originalmaßstab als Set war für Cast und Crew kein leichtes Unterfangen. Aber Szenenbildner Alexander Hammond betont, dass der Regisseur die besonderen Anforderungen dieses Drehs von Anfang an richtig einschätzte - und zwar sowohl für die Schauspieler, wie auch für das Team hinter der Kamera.

Laut Produzent Joel Silver haben Collet-Serra und sein Team, allen voran Karnermann Flavio Labiano, mit Non-Stop neue technische Maßstäbe gesetzt: »Durch die Platzierung der Kameras im Flugzeug gibt Jaume dem Zuschauer das Gefühl, dass er selbst in diesem Flugzeug sitzt. Das hat es so noch nicht gegeben.«

Das 48 Meter lange Filmflugzeug, einer Boeing 767 nachempfunden, bietet 20 Plätze in der 1. Klasse und weitere 159 in der Economy. Die Seitenteile des Flugzeugs lassen sich hochklappen, um diverse Kameras positionieren zu können. Das Prinzip ist dasselbe »wie bei den Flügeltüren eines alten Gullwing Mercedes«, kommentiert Szenenbildner Alexander Hammond, der schon bei Flightplan - Ohne jede Spur einschlägige Erfahrungen sammeln konnte.

Produzent Andrew Rona betont, dass die technische Geauigkeit zur Glaubwürdigkeit beiträgt: »Die Zuschauer sollen ja glauben, dass das, was sich in Non-Stop abspielt, tatsächlich genau so passieren könnte. Deshalb waren wir sehr um Authentizität bemüht und sprachen mit Flugsicherheitsbeamten, ehemaligen U.S. Air Marshals, Flugbegleitern und Piloten. Auf eine entscheidende Wendung sind wir tatsächlich erst durch ein solches Gespräch gekommen. Unsere Berater haben uns erläutert, wie das ablaufen könnte, wie sie sich in so einer Situation verhalten würden - und wie ein Air Marshal reagieren würde.«

Am Ende kam jedenfalls ein Film heraus, der von Anfang bis Ende den Zuschauer fesselt - entweder durch die wohlproportionierte Action oder durch das Rätseln, wer denn nun der mörderische Erpresser sei. Im Gegensatz zum letztjährigen Flight (mit Denzel Washington), in dem ebenfalls die Hauptfigur Alkoholiker ist, liegt hier das Hauptaugenmerk hinter dem Cockpit. Und da die Hauptfigur ein Air Marshal ist, kommt zum persönlichen Dilemma eine Kriminalhandlung dazu.

Auch wenn man als Zuschauer nicht so recht weiß, wie weit die Zuständigkeit eines US-Air-Marshals in einer britischen Maschine geht, und die ganze Geschichte ein wenig zweckmäßig konstruiert erscheint, unterhält der Film jedoch ungemein und fesselt den Zuschauer bis zum haarsträubenden, klischeebehafteten Ende. Dabei mausert sich Action-Liam allmählich zu einem John-McClane-Klon mit Haaren. Non-Stop - das ist Spannung, Spaß und Spiel, nicht immer unbedingt glaubwürdig aber technisch perfekt inszeniert. ■ mz

14. März 2014
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OT: Non-Stop
Thriller/Action
USA 2014
106 min


mit

Liam Neeson (Bill Marks) Bernd Rumpf
Julianne Moore (Jen Summers) Petra Barthel
Scoot McNairy (Tom Bowen) Robert Glatzeder
Michelle Dockery (Nancy) Jennifer Böttcher
Nate Parker (Zack White) Tobias Schmidt
Corey Stoll (Austin Reilly) Sascha Rotermund
Lupita Nyong'o (Gwen) Rubina Kuraoka
Omar Metwally (Dr. Fahim Nasir) Dietmar Wunder
Jason Butler Harner (Kyle Rice) Alexander Doering
Linus Roache (David McMillan) Frank Röth
Shea Whigham (Agent Marenick) Lutz Schnell
Anson Mount (Jack Hammond) Torsten Sense
Corey Hawkins (Travis Mitchell) Björn Schalla
Frank Deal (Charles Wheeler) Uwe Büschken
Bar Paly (Iris Marianne) Annina Braunmiller
u.a.

drehbuch
John W. Richardson
Christopher Roach
Ryan Engle

musik
John Ottman

kamera
Flavio Martínez Labiano

regie
Jaume Collet-Serra

produktion
StudioCanal
Silver Pictures
Anton Capital Entertainment
LOVEFiLM International
TF1 Films International

verleih
StudioCanal

Kinostart: 13. März 2014