In James Wans Kassenknüller Conjuring - Die Heimsuchung lernten wir die titelgebende Puppe kennen und fürchten. Fähig zum unaussprechlichen Bösen bleibt die lebensechte Puppe verschlossen in einem okkulten Museum in Connecticut – besucht nur von einem Priester, der sie zweimal im Monat segnet. Annabelle erzählt nun, wie das Böse freigelassen wurde.
John Form hat das perfekte Geschenk für seine schwangere Frau Mia gefunden – eine schöne, seltene Puppe im Vintage-Stil, bekleidet mit einem schneeweißen Hochzeitskleid. Aber Mias Freude an Annabelle hält nicht lange an. In einer schrecklichen Nacht dringen Mitglieder eines satanischen Kultes in ihr Haus ein und greifen das Paar an. Terror und Blutspritzer sind nicht das einzige, das sie zurücklassen. Die Satanisten beschwören ein Wesen, das so viel bösartiger ist als alles, was sie selbst tun und das für sich ein teuflisches Medium sucht... Annabelle.
⛤ 🤡 😱
John R. Leonetti, der bei The Conjuring als Kameramann fungierte, inszenierte nun diesen Film, während der damalige Regisseur James Wan zusammen mit Peter Safran hier produzierte. »Ich bin ein großer Horrorfan«, sagt der Regisseur. »Ich liebe es, mit James und Peter zu arbeiten und bin außer mir vor Freude, dass sie es mir zutrauen, das Steuer zu übernehmen. Ich konnte es nicht erwarten, all die Erfahrung mit in dieses Projekt zu bringen, die ich beim Drehen mit James gemacht habe. Er ist der Meister des Schreckens.«
Dass James Wan, der sich mit den Saw-Filmen einen Namen gemacht hat, hier das Ruder seinem Kameramann überließ, merkt man, wenn man sich den Film ansieht. Annabelle wirkt zwar optisch entsprechend gruselig, doch bis auf diverse Schockmomente kann der Film nicht so richtig überzeugen. Er bedient sich nicht nur klassischer Stilmittel, sondern auch Anleihen von Rosemary's Baby, Das Omen oder Der Exorzist.
Die wirkliche Annabelle-Puppe wurde, Berichten zufolge, in den 70er Jahren als Geschenk für einen Collegestudenten in einem Zweite-Hand-Laden gekauft. Sie quälte ihren Besitzer, konnte sich angeblich selbst fortbewegen und schreiben. Sie log über ihre Identität, verletzte Menschen und wurde schließlich eines Mordes beschuldigt. Zurzeit ruht Annabelle in einem Glaskasten in Warren’s Occult Museum in Connecticut, hinter einem Hinweisschild: „Warnung! Auf keinen Fall öffnen.“
»Ist mir egal, wie skeptisch du bist: Wenn jemand dir anbietet, dass Annabelle in deinem Haus schläft, wirst du das ziemlich sicher ablehnen«, lacht Peter Safran. »Annabelle erschreckt immer noch jeden. Ich bin überzeugt, dass etwas Schlimmes passiert, wenn sie da ist.« Tatsächlich passierten Besetzung und Stab einige merkwürdige Dinge während der Produktion. In der Nacht, in der sie das Eindringen der Satanisten in das Haus drehten, ereignete sich etwas Unheimliches.
Drehbuchautor Gary Dauberman beschreibt es so: »Die Satanisten beschworen den Dämon in einem blutigen Ritual mit einem Geheimzeichen herauf. Es war sehr intensiv und dunkel und gewalttätig. Wir waren morgens um 5:30 Uhr fertig, und als ich dann später am Nachmittag aufwachte, war direkt über mir an der Decke des Schlafzimmers dieses Zeichen – ein unverwechselbares A. Könnte das Sonnenlicht eine Lampe reflektiert haben? Sicher. Aber ich habe es seither nicht mehr gesehen. Das zehrte an meinen Nerven, und zwar reichlich.«
Schauspieler Ward Horton ist überzeugt, dass ihm etwas Unheimliches vom Set in die Wohnung gefolgt ist, die er vorübergehend gemietet hatte, so lange er nicht in New York war. Gegenstände verschwanden und tauchten irgendwo auf, wo er sie nicht hingestellt hatte. Und in der ersten Nacht fiel der Waschtisch von der Wand, nur um das gleich wieder zu tun, nachdem er wieder befestigt worden war. »Da passierte definitiv etwas Größeres während des Films«, sagt er. Na wenn er da mal nicht ein Hu hörte...
Doch trotz allem Spuk ist die Puppe an sich das Einzige, was Angst einflößt. Desweiteren wird mit der von Annabelle Wallis (Ob der Name bei der Besetzung ausschlaggebend war?) gespielten Hauptfigur Mia eine Protagonistin aufgebaut, die letztlich, wie alle anderen Figuren, das Nachsehen hat. Bleibt also abzuwarten, ob die Fortsetzung von The Conjuring an den Erfolg des Vorgängers anschließen kann. Annabelle bleibt dabei jedenfalls außen vor. ■ mz
7. Dezember 2018
Horror
USA 2014
99 min


mit
Annabelle Wallis (Mia Form)
Ward Horton (John Form)
Tony Amendola (Pater Perez)
Alfre Woodard (Evelyn)
Kerry O'Malley (Sharon Higgins)
Brian Howe (Pete Higgins)
Eric Ladin (Detective Clarkin)
Ivar Brogger (Dr. Burgher)
u.a.

drehbuch
Gary Dauberman

musik
Joseph Bishara

kamera
James Kniest

regie
John R. Leonetti

produktion
New Line Cinema
RatPac-Dune Entertainment
Atomic Monster
The Safran Company
Evergreen Media Group

verleih
Warner Brothers


vorspann
-

abspann
-

erwähnung
keine