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Prakti.com


Nick und Billy bewerben sich bei der Suchmaschine.
© 20th Century Fox
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Jeder, der heutzutage online ist, womöglich noch ein Smartphone und/oder Tablet besitzt, kennt die wohl bekannteste Internetsuchmaschine der Welt, die es mittlerweile geschafft hat, dass ein Verb in den Duden aufgenommen wurde: googeln. Jetzt kommt ein Film ins Kino, der ein paar Einblicke in die hippe Sippe der Online-Tippe bringt.

Es ist zwar leider nur eine Komödie (Die Namen Vince Vaughn und Owen Wilson stehen nunmal dafür.), doch immerhin kann man hier und da ein wenig die kleine Firmenstadt, die innovative Welt von Google mit ihrer dynamischen und bahnbrechenden High-tech-Kultur bewundern.

Shawn Levy (Nachts im Museum, Date Night) inszenierte diese leicht sozialkritische Komödie um zwei Endvierziger, die von der digitalen Welt torpediert werden und sich aus Angst, zum „alten Eisen“ zu gehören, bei Google um einen Praktikumsplatz bewerben.

Die Regeln dieser neuen Welt besagen: Wenn du mitmischen und einen Platz am Tisch haben willst, dann must du hart arbeiten, dich immer wieder neu erfinden und dir neue Fähigkeiten in Lichtgeschwindigkeit aneignen. Doch den Eintritt in diese neue Welt zu schaffen, ist nur die Hälfte der Medaille. Nun müssen sie es mit den begabtesten Elitestudenten des Landes aufnehmen, technikaffinen Genies, und sie müssen zeigen, dass Not wirklich erfinderisch macht.

Billy und Nick entdecken, dass das Geheimnis des Erfolgs in der Suche liegt: „Google“ – ein Platz an dem Träume wahr werden. Um in diese Welt zugelassen zu werden, besinnen sich Billy und Nick auf ihre unglaublichen Fähigkeiten als Verkaufskanonen und erfinden sich als Praktikanten (oder in Google-Sprache: Nooglers) neu.

Umgeben von jungen Technik-Cracks, die halb so alt sind wie sie, nutzen die beiden Meister der Überredungskunst ihre Lebenserfahrung und ihr angeberisches Auftreten, um ihr Praktikantenteam zu wahrer Meisterschaft zu führen. Bei ihren komischen Versuchen, die Generationskluft zu überbrücken, und vom Noogler zum Googler (sprich zum Vollzeit-Google-Angestellten) zu werden, erhalten Billy, Nick und ihre jungen Kollegen eine Lektion fürs Leben und entdecken, dass Erfolg und Sieg nicht immer bedeutet, als Erster fertig zu sein.

»Es ist zumindest eine Chance für Billy und Nick, die eines Morgens aufwachen und sagen: „Wir haben alles so getan, wie es von uns erwartet wurde und dennoch stehen wir jetzt mit leeren Händen da.“«, erklärt Drehbuchautor, Produzent und Hauptdarsteller Vince Vaughn. »Ich glaube, dass der Witz dieses Films darin besteht, dass jeder sich in die gezeigten Situationen hineindenken kann. Billys und Nicks Reise ist wirklich authentisch. Sie müssen umdenken, müssen wieder von vorn anfangen. Und genau das müssen gerade sehr viele Menschen weltweit auch tun.«

Eine Möglichkeit der „Neuerfindung“ ist es sicher, die alten Berufspfade zu verlassen und moderne Karrierewege zu gehen. Jobsuchende und Arbeitnehmer nehmen zunehmend „Rückkehrprogramme“ an den Arbeitsplatz oder Praktika für ältere Berufstätige wahr. Und, in gewisser Weise sind Billy und Nick Teil eines solchen „Rückkehrprogramms“. Sie frischen ihr Wissen und ihre Fähigkeiten auf, erlernen neue Technologien, bewerben sich erneut und finden auf meisterhafte Art und Weise ihren Weg zurück in die Arbeitswelt.

»Der Optimismus, der in der Botschaft des Films verankert ist, zeigt auf, dass es etwas gibt, was unterschiedliche Generationen voneinander lernen können. Weite Strecken des Films sind nicht nur witzig, sondern auch höchst aktuell und hoffnungsvoll«, sagt Vaughn.

Vaughns Figur Billy McMahon ist ein energetischer, ausgeschlafener und überaus wortgewandter Mann. Als er den Job, den er als seine Berufung gesehen hat, verliert, und sich durch die Online-Jobangebote wühlt, findet er heraus, wo seine zukünftige Karriere liegt: bei Google.

»Billy erkennt rasch, dass Google die Firma ist, bei der es jede Menge Möglichkeiten gibt. Google scheint für ihn der ideale Arbeitsplatz zu sein. Hier gibt es gemütliche Sessel, in denen man ein Nickerchen machen kann, Tischtennisplatten, Volleyballfelder und jede Menge kleiner, kostenloser Imbisse«, führt Vaughn aus.

Im Januar 2013 war im Fortune Magazine zu lesen, dass Google der beste Arbeitsplatz der Welt sei – und das zum dritten Mal seit 2007. Google hat sich einen nun seit Jahren bestehenden Ruf als cooler und witziger Arbeitsplatz erarbeitet. Die Angestellten lieben die Unternehmenskultur, die Führungsgrundsätze sowie die Zusatzleistungen. »Für Billy und Nick ist Google das, was für andere eine Schokoladenfabrik oder eine Reise nach Oz ist«, lacht Vaughn.

Wenn einen das aufregende Betriebsklima erst einmal gefangen genommen hat, wird man zwangsläufig zum Googler. »Ich glaube, als wir bei Google drehten, waren viele von uns bereit, ihren Job hinzuwerfen und dort anzufangen – und das obwohl das Filmemachen bekanntlich ein ziemlich tolles Geschäft ist«, merkt Shawn Levy an. »Aber bei Google dreht sich alles um Kreativität und Zusammenarbeit - Eigenschaften, die wir zur Basis unseres Lebens machen sollten.«

Unter der Anleitung von Google fingen Levy und Vaughn die Essenz des ungewöhnlichen Unternehmergeists der Firma ein. »Ich dachte, dass es eigentlich die Aufgabe von Praktikanten sei, Kaffee zu holen oder Botendienste zu leisten«, sagt Vaughn. »Aber bei Google werden Praktikanten sofort in den Arbeitsprozess integriert.«

Von Beginn an nahm Google das Filmteam mit offenen Armen auf. »Wir schickten Fotos von Google, dem Hauptschauplatz unseres Films, nach Georgia, wo wir die Innenräume nachbauten«, fügt Levy hinzu. »Alles, was Sie im Film sehen, bis hin zu den Sätzen und Zeichen auf den diversen Tafeln, wurde von Google geprüft und abgenickt.

Man wusste dort, dass es sich hierbei um eine Sommerkomödie handelt, die dreist, witzig und respektlos ist. Google wollte, dass sie bewegend ist und berührend sein würde. Und genau das ist die einzige Art von Filmen, die ich zu machen verstehe. So gab es jede Menge gegenseitiges Vertrauen und das Ganze hat sich als tolle Partnerschaft herausgestellt.«

Schon in einem frühen Stadium des Projekts bot Vaughn seinem Freund und Kollegen Owen Wilson (Die Hochzeits-Crasher) die Rolle des Nick an – das Yin zu Billys Yang. Nick ist ein Meister in Sachen stiller Überredungskunst, während Billy sein Gegenüber förmlich überrollt und tot redet. Gemeinsam sind sie ein unschlagbares Team.

Vaughn und Wilson profitierten von der Tatsache, dass sie persönlich auch nicht gerade auf dem Stand der heutigen Technik sind. »Sich auf diese Rolle vorzubereiten, war nicht schwierig. Ich verstehe nicht viel von Computern, und erst in den letzten Jahren habe ich damit begonnen, mich mit dem Internet zu beschäftigen«, erzählt Owen Wilson. »Und Vince ist einer der letzten Menschen auf dem Globus, der sich ein Handy zugelegt hat – er hinkte diesbezüglich sogar mir hinterher. Wir beide versuchen krampfhaft, die digitale Welt einzuholen.«

»Es kommt zu einem echten Aufeinanderprallen der Kulturen«, bestätigt Vaughn. »Auf der einen Seite stehen diese ausgebufften Verkäufer, die einen hohen emotionalen IQ und viel Lebenserfahrung besitzen, aber von Computertechnik keinen Schimmer haben. Und auf der anderen Seite haben wir diese Kids, die im digitalen Zeitalter groß geworden sind, dafür aber über keine „altmodischen“ sozialen Kompetenzen verfügen.«

Billy, Nick und den anderen Teammitgliedern wird jedoch bald klar, dass ihre unterschiedlichen Fähigkeiten ihnen helfen können, ihr Ziel zu erreichen. Als Underdogs des Wettbewerbs stehen sie vor einer riesigen Herausforderung. Aber es gibt nichts, was sich nicht mit ein wenig Mut, Cleverness und Googliness meistern lässt. »Googliness ist die Bereitschaft, Chancen wahrzunehmen, Risiken einzugehen, außerhalb der Norm zu arbeiten und sich inspirieren zu lassen«, führt Wilson aus. »Es ist eine Qualität, die jeder anstrebt.«

»Googliness ist ein echtes Wort, das von den Googlers benutzt wird, um die Arbeitsmethode zu beschreiben, mit der man bei der Firma an Probleme herangeht«, erläutert der Regisseur. »Es steht für Moral, innovatives Denken, Fleiß und Mut.« Billy, Nick und ihre Mitstreiter, die aus ganz unterschiedlichen Welten stammen und sich zunächst nicht verstehen, raufen sich zusammen und werden zu einer schlagkräftigen Einheit. Zum Schluss wird ihr gemeinsamer Traum wahr, aus Nooglers werden Googlers und sie entdecken ihre Googliness.

Es bedurfte jeder Menge Googliness von Seiten Levys und seines Produktionsdesigners Tom Meyer, um jene Welt zu kreieren, in der sich Spaß und Zweck kreuzen. »Wir haben Google mehrfach besucht. Die Firma ist lebendig, idyllisch, merkwürdig und sehr speziell«, sagt Shawn Levy. »Aber es war uns von Beginn an klar, dass wir nicht sechs Wochen bei Google würden drehen können, denn schließlich wird dort ja gearbeitet. Also mussten wir einen Weg finden, Google in Atlanta nachzubauen – etwas, was mir zunächst unmöglich erschien.«

»Dann stieß Tom Meyer zufällig auf das Georgia Institute of Technology, eine Hochschule mit ganz spezieller, progressiver und skurriler Architektur«, fährt Levy fort. »Sie diente als perfekte Hülle für unser Vorhaben eines Nachbaus, besitzt sie doch einen ähnlichen ästhetischen Stil wie Google. Wir konnten da unsere Designelemente und Möbel perfekt einbauen – wie beispielsweise die Rutsche, das Space Ship One, die verschiedenen Kissen etc. - all das also, was Google ausmacht. Die Transformation funktionierte perfekt.«

»Für jeden unserer Sets erstellten wir eine fotorealistische Illustration oder ein Modell – manchmal sogar beides. Diese Entwürfe schickten wir dann zu Google, um sie anschließend zu diskutieren«, fügt Tom Meyer hinzu. »Ich habe versucht, das Gefühl einzufangen, das man als Besucher oder Mitarbeiter bei Google spürt. Alles ist sehr verspielt und frei. Und dann ist da auch noch die zentrale Idee von Google, dass nur in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist steckt.«

Meyer betont, dass es für ihn von größter Wichtigkeit war, dass die Transformation des Georgia Tech in Google auch authentisch gelang – den geheimnisvollen Nimbus der Firma inklusive: »Wir nahmen die Räume des Gebäudes mit diesen wunderbaren Ziegelmauern und versahen diese dann mit der Google-Identität - sprich: Farbe, Möbel und Objekte wie zum Beispiel dieser 1000kg schwere Nachbau eines Raumschiffs, der im fünfstöckigen Atrium von der Decke hängt, oder die 270°-Rutsche, die sich über zweieinhalb Stockwerke hinabschlängelt. Diese Dinge machen die ganz spezielle, spielerische Atmosphäre von Google aus.«

»Hier geht’s nicht um Owen und Vince, die Praktikanten im Corporate Office Number 5 sind. Hier geht’s um Google und Google ist „Oz“«, fügt Meyer hinzu. »Unser Film beginnt in einer normalen (Retro-)Büroumgebung, die wir „Kansas“ nannten. Die Atmosphäre fühlt sich schwarzweiß an. Und dann wechseln wir zu Google. Alles erstrahlt nun in kräftigen Farben. Es gibt jede Menge Glas, weiße Wände und verrückte Objekte. Man fühlt sich wie in einer Pop-Wunderwelt.«

In der Tat ist die Google-Welt im Film knallbunt, was für manch einen Zuschauer schon wieder zu viel sein mag. Der ganze Film ist jedoch, wie man es vermutet, neben der optimistischen Botschaft, dass man nie zu alt ist, um nochmal von vorn anzufangen, hauptsächlich eine riesige PR-Aktion mit lustigen Einlagen, wie z.B. das Quiddich-Spiel.

Trotzdem sind Vaughn und Wilson meiner Meinung nach nach wie vor Antikomödianten. Sie verursachen weder Schenkelklopfer noch Lachkrämpfe, sondern lassen den Zuschauer lediglich schmunzeln - was ja nicht schlecht ist! Aber Dauergrinsen kann Lachfalten verursachen! Für kurzweilig amüsante Unterhaltung sorgt der Film zwar, bringt auch eine gesunde Portion Gesellschaftskritik ins Spiel, aber irgendwie wirkt er zu lang und unausgegoren. Das hat man schon mal flotter und lustiger gesehen - auch John Goodman und Will Ferrell, die in kleinen Cameo-Rollen auftreten. ■ mz

1. November 2013
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OT: The Internship
Komödie
USA 2013
120 min
FSK 6


mit

Vince Vaughn (Billy McMahon) Stefan Fredrich
Owen Wilson (Nick Campbell) Philipp Moog
Rose Byrne (Dana) Maria Koschny
Aasif Mandvi (Mr. Chetty) Axel Malzacher
Max Minghella (Graham Hawtrey) David Turba
Josh Brener (Lyle) Hannes Maurer
Dylan O'Brien (Stuart) Ricardo Richter
Tiya Sircar (Neha) Anne Helm
Tobit Raphael (Yo-Yo Santos) Patrick Baehr
Josh Gad (Kopfhörer) Nico Sablik
Jessica Szohr (Marielena) Esra Vural
Rob Riggle (Randy) Johannes Berenz
Eric André (Sid) Leonhard Mahlich
Harvey Guillen (Zach)
Gary Anthony Williams (Bob Williams) Tobias Meister
JoAnna Garcia Swisher (Megan) Victoria Sturm
John Goodman (Nicks und Billys Boss) Klaus Sonnenschein
Will Ferrell (Matratzenhändler) Uwe Büschken
u.a.

drehbuch
Vince Vaughn
Jared Stern

musik
Christophe Beck

kamera
Jonathan Brown

regie
Shawn Levy

produktion
20th Century Fox
Regency Enterprises
Wild West Picture Show
21 Laps
Dune Entertainment
Dune Entertainment III LLC

verleih
20th Century Fox

Kinostart: 26. September 2013