Donnerstag, 28. März 2024

Portugal, mon Amour


Die Familie Ribeiro feiert gern mit Freunden und Verwandten:
Rosa, Pedro, Carlos, José, Lourdes, Maria und Paula
© Prokino
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Was macht eine in Paris lebende, portugiesische Familie, die unverhofft eine Erbschaft macht, in Form eines großen Weingutes in Portugal? Der junge Regisseur, Schauspieler und Drehbuchautor Ruben Alves gibt uns mit seinem Spielfilmdebüt Portugal, mon Amour eine mögliche, komödiantische Antwort auf diese Frage.

Die Franzosen scheinen ihr Handwerk in Sachen Komödien zu verstehen. Ziemlich beste Freunde war im letzten Jahr ein Kassenschlager und wohl jeder hat ihn mindestens einmal gesehen. Ob jung oder alt, alle waren sich da einig: Ziemlich beste Freunde ist eine gelungene Komödie mit Tiefgang.

Portugal, mon Amour hat das Zeug, mindestens ebenso beliebt zu werden. In Frankreich ist er „klein gestartet“, jedoch mittels hervorragender Mundpropaganda bereits auf 1,5 Mio. Zuschauer gekommen. Das wirft die Frage auf: Wieso startet der Film erst jetzt in Deutschland?

Maria und José Ribeiro kamen vor über 30 Jahren nach Frankreich, um dort ihr Glück zu suchen. Ihre beiden beinahe, erwachsenen Kinder, Paula und Pedro sind in Paris geboren und leben mit ihren Eltern in der Concierge-Wohnung eines schicken Hauses im 16. Arrondissement. Maria Ribeira arbeitet als Concierge, ihr Ehemann José als Vorarbeiter in einer Pariser Baufirma. Die Ribeiros fühlen sich vollkommen integriert. Jeder schätzt ihre aufopfernde Hilfsbereitschaft, ihre Zurückhaltung und ihre Höflichkeit. Wäre da nicht ein kleiner verbliebener Funke an Sehnsucht nach der echten Heimat.

Eines Tages flattert ein Anwaltsschreiben ins Haus: Josés Bruder ist verstorben und vermacht ihnen sein Weingut mit dazugehörigem Landbesitz - einzige Bedingung: das Erbe muss in der portugiesischen Heimat persönlich angetreten werden. Die alte Sehnsucht der beiden scheint erhört worden zu sein. Nun müssen in Frankreich nur noch die Koffer gepackt werden und los geht's. Doch so einfach und gerne die Tat umgesetzt werden würde, desto schwieriger gestaltet sich der Umstand, alle Lieben in Kenntnis zu setzen.

Während Maria und José so ziemlich jede Gelegenheit verpassen, die Kunde der Erbschaft bekannt zu machen, liest Marias Schwester Lourdes zu ihrem Entsetzen das anwaltliche Schreiben per Zufall. Unter vorgehaltener Hand sind alle schnell informiert und jeder schmiedet sein eigenes Komplott. Weder die eigene Familie, die lieben Nachbarn und schon gar nicht die jeweiligen Arbeitgeber möchten auf die gewohnte Hilfsbereitschaft der allseits beliebten Einwanderer verzichten.

Die unsichtbaren Helferlein werden zu Persönlichkeiten, auf deren Dienste unmerklich jeder angewiesen zu sein scheint. Auf einmal hagelt es Gehaltserhöhungen, Urlaubstage und übertriebene Freundlichkeit. Die Ribeiros verstehen die Welt nicht mehr. Schließlich hatten sie doch fest vor, irgendwann einmal wieder in die Heimat zurück zu kehren. Das anstehende Erbe wäre die Gelegenheit.

Portugal, mon Amour ist eine spritzige, unterhaltsame und bisweilen warmherzige Culture-Clash-Komödie über portugiesische Tradition und Familie. Regisseur Ruben Alves, selbst Kind portugiesischer Einwanderer, landet mit seinem Filmdebüt eine volkstümliche Komödie, perfekt besetzt und mit genau der richtigen Mischung aus Humor und Ernsthaftigkeit, Leichtigkeit und Tiefe - ein wirklich gelungener Film für spätsommerliche und frühherbstliche Kinoabende. Diesen Film kann man sich ruhig auch zweimal ansehen, einmal mit dem Freund oder der Freundin und einmal mit den Eltern oder den Großeltern. ■ bh

28. August 2013
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OT: La Cage dorée
Komödie
F 2013
91 min
FSK 0


mit

Rita Blanco (Maria Ribeiro) Susanne von Medvey
Joaquim de Almeida (José Ribeiro) Ekkehardt Belle
Barbara Cabrita (Paula Ribeiro) Anke Kortemeier
Alex Alves Pereira (Pedro Ribeiro) Tim Schwarzmaier
Alice Isaaz (Cassiopée) Gabrielle Pietermann
Jacqueline Corado (Lourdes) Kathrin Gaube
Maria Vieira (Rosa)
Jean-Pierre Martins (Carlos)
Lannick Gautry (Charles Cailaux) Alexander Brem
Roland Giraud (Francis Cailaux) Klaus Guth
Ludivine de Chasteney (Madame Bertrand) Bettina Zech
Nicole Croisille (Madame Reichert) Angelika Bender
Chantal Lauby (Solange Cailaux) Christina Hoeltel
u.a.

drehbuch
Ruben Alves
Hugo Gélin
Jean-André Yerles

musik
Rodrigo Leao

kamera
André Szankowski

regie
Ruben Alves

produktion
Zazi Films
Pathé
TF1 Films Production
TF1
Canal+
Ciné+
Cinémage 7
Hoche Artois Images

verleih
Prokino

Kinostart: 29. August 2013