Olympus has fallen - Die Welt in Gefahr
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Ein Tag wie jeder andere in Washington DC. Tausende Touristen drängen sich wie immer auf der Pennsylvania Avenue vor dem Weißen Haus. Sie wissen nicht, dass gleich die Hölle losbrechen wird: Ein bestens vorbereitetes und bis an die Zähne bewaffnetes Kommando koreanischer Extremisten beginnt bei helllichtem Tag mit der Stürmung des Amtssitzes des amerikanischen Präsidenten Asher, nehmen den mächtigsten Mann der Welt und seine Berater in seinem Bunker als Geisel.
Der Plan ist perfekt ausgeklügelt und wird kaltblütig umgesetzt. Nur mit einem haben die Terroristen nicht gerechnet: Der in Ungnade gefallene Secret-Service-Agent Mike Banning versieht unerwartet seinen Dienst im Weißen Haus. Und er ist nicht bereit, die Waffen zu strecken, ohne den Angreifern die Hölle so richtig heiß zu machen...
»An dem Material berührte mich ganz unmittelbar, dass es von etwas erzählt, von dem man sich vorstellen kann, dass es wirklich passieren könnte«, bemerkt Regisseur Antoine Fuqua (Replacement Killers – Die Ersatzkiller, Training Day). »Der Titel ließ mich sofort an das Römische Reich denken und an die Idee des Mythos. Der Olymp ist das traditionelle Zuhause der griechischen und römischen Götter. Er ist das Symbol unermesslicher Macht. In unserem Film geht das Weiße Haus auf undenkbare Weise unter. Das hinterließ einen ganz starken Eindruck bei mir. Rom, das große Reich, ist bei uns Amerika, und sein wichtigstes Monument stürzt zusammen.«
Diese Prämisse ist zwar recht kritisch, was die Weltpolitik und das Ansehen Amerikas als sogenannte Weltmacht betrifft, ist bei dem Film allerdings lediglich als hintergründige Allegorie zu sehen. Im Vordergrund steht natürlich die präzise geplante und skrupellos durchgeführte Besetzung des Weißen Hauses, die hier eindrucksvoll in Szene gesetzt wurde. Die Belagerung durch die Koreaner erinnert von der Thematik her an den Stoff der Red Dawn-Filme (Original und Remake), ist jedoch politisch aktueller und auch glaubwürdiger, auch wenn man den Eindruck hat, dass das so niemals funktionieren könnte, denn der Secret Service ist mit Sicherheit nicht so einfach zu überrumpeln wie in diesem Film.
Die Glaubwürdigkeit von der Präzision und dem Einfallsreichtum, das die Koreaner an den Tag legen, stammt da eher von den Recherchen des Regisseurs, der dabei erschüttert feststellen musste, dass es einer recht kleinen, bestens bewaffneten und ausgebildeten Truppe nicht unmöglich sein würde, das Weiße Haus im Sturm zu nehmen und in kürzester Zeit beträchtlichen Schaden anzurichten.
»Wir wussten, dass wir es richtig machen mussten. Nur dann ist man in der Lage, dem Publikum den Atem zu rauben und es mit den Figuren auf einen Ritt zu schicken, den es nicht so schnell wieder vergisst«, erklärt Mit-Produzent und Hauptdarsteller Gerard Butler. »Jeder Moment musste seine Berechtigung haben und sich echt anfühlen.«
Es war ein ironischer Zufall, dass der Regisseur ausgerechnet während der Arbeit an Olympus has fallen erstmals tatsächlich mit dem Secret Service in Kontakt kam. »Während wir gerade drehten, erhielt ich einen Anruf von meiner Frau, die mir erzählte, dass wir gerade den Geheimdienst bei uns im Haus hätten«, erzählt der Regisseur.
»Ich bin total ausgerastet. Ich dachte, es hätte was mit der Produktion des Films zu tun. Es stellte sich aber heraus, dass sich an diesem Tag eine ganz spezielle Person in unserem Viertel aufhielt, und offenbar war es möglich, von meinem Haus aus einen Blickwinkel auf das Haus zu haben, in dem sich diese Person aufhalten würde. Also baten sie darum, ob sie während dieser Zeit bei uns bleiben dürften, um aufpassen zu können. Ich habe nie erfahren, wer sich an diesem Tag in diesem Haus aufhielt. Aber ich fand es ironisch, dass der Geheimdienst genau an dem Tag bei mir Zuhause klingelt, an dem ich den Angriff auf das Weiße Haus für unseren Film orchestriere.«
Dank seiner Berater erfuhr Fuqua, dass ein militärisches Einsatzkommando mindestens 15 Minuten brauchen würde, um zum Weißen Haus zu gelangen und die Agenten, die sich bereits auf dem Grundstück befinden, unterstützen zu können – was einen Sturm des Weißen Hauses noch plausibler erscheinen lässt.
»Das Raster von Washington DC will es, dass keine Straße direkt zum Weißen Haus führt«, erklärt Fuqua. »Es würde also eine Weile dauern, bis ein Einsatztrupp auf dem Landweg ankommen könnte. Der Luftweg wäre natürlich deutlich schneller, aber ein gut ausgetüftelter Plan würde allemal für Chaos und Durcheinander sorgen.
Selbst bei allen bestehenden Sicherheitsmaßnahmen, und die sind nicht zu knapp, ist das Konzept, dass jemand schweren Schaden anrichten könnte, mehr als real. Wenn jemand mit einem Rucksack den Zaun hochklettert, lässt sich aus der Distanz beim besten Willen nicht sagen, was sich darin befindet. Wenn man in unseren Luftraum eindringen könnte und bereit zu Sterben wäre, welcher Schaden ließe sich anrichten, bis unsere Sicherheitsbehörden eingreifen können?«
Dieses 15-minütige Zeitfenster, bis das Militär anrücken kann, nahmen die Filmemacher als Ausgangspunkt für alle weiteren Überlegungen. Die Berater halfen bei der Planung eines fiktiven Angriffs und diskutierten dabei, was die niedrigste Anzahl von Angreifern sein könnte, um das Weiße Haus einzunehmen und unter Kontrolle zu bringen, welche Waffen bei einem solchen Angriff am effektivsten sein würden.
»Wir ließen kein Detail unberücksichtigt«, berichtet Gerard Butler. »Nichts ist einfach nur Mutmaßung. Uns ging es um die Durchführbarkeit des Plans und nicht ein Mehr an Action. Man darf nicht vergessen: 9/11 war nicht komplizierter als eine Handvoll Männer, die Teppichmesser an Bord eines Flugzeugs schmuggelte. Das fand ich so packend an unserem Film. Er ist relevant und ungeheuer provokativ.«
Der Angriff spielt sich im Film in Realzeit ab. Gerade einmal 13 Minuten benötigen die Terroristen, um das Weiße Haus in ihre Gewalt zu bringen. »Es ist so kaltblütig, weil der Angriff absolut in der Realität fußt«, merkt der Regisseur an. »Wir haben viel recherchiert, um diese Authentizität zu gewährleisten, und haben lange darüber diskutiert, welche Waffen bei dieser Art von Attacke am effektivsten wäre.«
Und genau diese 13 Minuten sind eigentlich das Sehenswerteste am Film. Der Rest ist das übliche Prozedere bei solchen Filmen. In bester Stirb langsam-Manier stolpert Gerard Butler als Mike Banning über die Leichen dessen Kollegen, um den Präsidenten zu retten. Man hätte sich noch gewünscht, dass der Sohn des Präsidenten ein wenig mehr zur Lösung des Problems beigetragen hätte. Immerhin wurde in der Eröffnungssequenz auf dessen Studium der Pläne des Weißen Hauses hingewiesen, weshalb er sich auch später vor den Terroristen verstecken konnte. Theoretisch hätte man den Sohn auch weglassen können, dann wär der Film nicht so lang geworden.
Am peinlichsten jedoch war die Geschichte mit den Sicherheitscodes. Die Terroristen brauchten 3 Codes von 3 verschiedenen Personen, um ihren Plan auszuführen. Während Kang einen nach dem anderen foltert, um an deren Codes zu kommen, sagt Asher stets, dass sie den Terroristen ihren Code „ruhig geben“ könnten, er selbst würde seinen nicht verraten. Dass die Terroristen jedoch parallel ein Dechiffrierprogramm zu laufen haben, bei dem sie lediglich 2 Codes brauchen, damit das Sicherheitsprotokoll schneller dechiffriert werden kann, kam dem Präsidenten wohl nicht in den Sinn. Das ist ein peinlicher Moment im sonst so ausgeklügelten Plan des Films.
Ansonsten hat der Film kaum etwas zu bieten. Die Eröffnungssequenz im verschneiten Camp David dient lediglich zum Vorstellen der Figuren und einer Hintergrundstory, die mit der späteren Handlung kaum zu tun hat. Auch ein wenig suspekt ist die Tatsache, dass ein Agent, der dem Präsidenten das Leben rettet, auch wenn er nicht die ganze Familie beschützen kann, seine Stellung verliert, anstatt als Held gefeiert zu werden. Aber das soll so sein, das steht im Drehbuch, damit Gerard Butler recht pathetisch die Nation retten kann - und natürlich den Präsidenten. Hauptsache es knallt und rumst ordentlich im Kino! Mehr brauch man von dem Film nicht erwarten. Mehr bekommt man auch nicht. ■ mz