Freitag, 29. März 2024

After Earth


Kitai muss ein Notsignal senden, um sich und seinen verletzten Vater zu retten.
© Sony Pictures
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M. Night Shyamalan zaubert mit After Earth ein wahrhaft meisterhaftes Science-Fiction-Epos auf die Leinwand. - So würde man sich die Bewertungen zum Film wünschen. Doch leider verwurschtelt dieser den durchaus interessanten Stoff mit einer Vater-Sohn-Geschichte, die Star Wars nicht einmal das Wasser ins Glas füllen kann, um es dem dann reichen zu können.

Nach Das Mädchen aus dem Wasser hat sich Shyamalan wenigstens angestrengt, Filme ohne Genrewechsel mittendrin zu inszenieren. Dass diese Filme dann jedoch wenig Interesse hervorrufen, liegt aber wohl eher an deren schwachen Drehbüchern. So ist auch After Earth nicht mehr als eine aufgeblasene Kurzgeschichte, auch wenn sie von Will Smith stammte, der vermutlich nur mal wieder mit seinem Sohn vor der Kamera stehen wollte. Oder sitzen, wie man im Film sieht. (Frau Jada produzierte übrigens mit.)

Nach einer Bruchlandung stranden der Teenager Kitai Raige und sein legendärer Vater Cypher auf der Erde – 1000 Jahre nachdem katastrophale Ereignisse die Menschheit dazu gezwungen haben, diese zu verlassen. Da Cypher schwer verletzt wurde, muss sich Kitai auf einen gefährlichen Weg machen, um ein Notrufsignal abzusenden.

Dabei muss er das feindliche und ihm fremde Gelände erkunden und sich gegen Tiere zur Wehr setzen, die jetzt die Erde beherrschen. Und auch eine unaufhaltsame Menschenkiller-Kreatur, die bei dem Absturz entkommen ist, ist ihm dicht auf den Fersen. Vater und Sohn müssen lernen, zusammenzuarbeiten und einander zu vertrauen, wenn sie je wieder heil nach Hause zurückkehren wollen.

Die Geschichte klingt recht spannend, doch leider kommt im Film diese erwartete Spannung nur selten auf. Manchmal ist es gar der pompös auffallende Score von James Newton Howard, der Spannung zu erzeugen vermag. Zwischendrin versucht sich ein nervender Jaden Smith zu beweisen, kämpft ein überbesetzter Will Smith mit einer Drenage (Medizinisch darf man in dem Film gar nicht erst nachdenken!) als auch beide mit ihrer Vergangenheit.

Optisch kann sich der Film auch nur bedingt sehen lassen. Manche Spezialeffekte sehen großartig aus, andere dagegen wieder so billig, dass man sich fragt, ob das Budget nicht gereicht hat oder Sony den Film unbedingt zum Starttermin fertigstellen musste.

Beachtlich hingegen ist die ausgefeilte Hintergrundgeschichte. Peter David, Michael Jan Friedman und Robert Greenberger kreierten eine 1000 Jahre zurückgreifende 300-seitige Bibel der Menschheit, die vom Verlassen der Erde bis zu den Ereignissen im Film handelt. Und das merkt man auch zu Beginn des Films. Es wird ein interessantes Universum geschaffen, das mit einer langweiligen wie auch nervenden Vater-Sohn-Geschichte übertüncht wird.

Auch das Raumschiffdesign und die Technik, die scheinbar auf biologischen Überresten bestehen sind viel interessanter als der Plot und erinnert an das Raumschiff Moya aus der Serie Farscape. Leider wird darauf im Film nicht eingegangen. Überhaupt wirkt der Film wie eine aufgeblähte Episode einer SciFi-Serie. Der Stoff hätte auch in 45 Minuten erzählt werden können.

Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass für 2015 After Earth 2 (Arbeitstitel) geplant ist. Bleibt zu hoffen, sollte es nach diesem vernichtend kritisierten Film eine Fortsetzung geben, dass diese von einem anderen Regisseur und anderen Autoren produziert wird.

Letztlich ist After Earth ein in ein futuristisches Ambiente gepacktes Familiendrama und Jugendabenteuer, das mit nur wenig Brutalität auskommt und daher ab 12 Jahren freigegeben wurde. Doch für einen Abenteuerfilm ist der Film zu dröge und für ein Drama zu oberflächlich.

Zusammen mit Chris Hodge (Runaways, The Playboy Club) produziert M. Night Shyamalan derzeit eine TV-Serie über einen Secret Service Agenten, der auf der Suche nach zwei verschwundenen Agenten in den Ort Wayward Pines in Idaho gelangt und lernt, dass auch er diesen Ort vermutlich nicht verlassen kann. Das klingt interessant und ist mit Matt Dillon und Melissa Leo ordentlich besetzt. Bleibt jedoch abzuwarten, ob Shyamalan im Fernsehen bessere Geschichten erzählen kann... ■ mz

5. Juni 2013
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OT: After Earth
SciFi/Abenteuer/Drama
USA 2013
96 min
FSK 12


mit

Jaden Smith (Katai Raige) David Wittmann
Will Smith (Cypher Raige) Jan Odle
Sophie Okonedo (Faia Raige) Vera Teltz
Zoë Isabella Kravitz (Senshi Raige)
Glenn Morshower (Commander Velan) Erich Räuker
Kristofer Hivju (Sicherheitschef)
Diego Klattenhoff (Veteran)
u.a.

drehbuch
Gary Whitta
M. Night Shyamalan
Will Smith

musik
James Newton Howard

kamera
Peter Suschitzky

regie
M. Night Shyamalan

produktion
Columbia Pictures
Overbrook Entertainment
Blinding Edge Pictures

verleih
Sony

Kinostart: 6. Juni 2013