Surfer, Dude
Wer könnte besser einen begeisterten Surfer mimen als jemand, der auch privat gern auf dem Brett steht und unter den Wellen hindurchröhrt? Matthew McConaughey, auch bekannt als „Bester Brustkorb der Welt“, produzierte nicht nur mit seiner neuen Firma j.k. livin den Film, sondern spielt auch gleich die Hauptrolle.
Herr McConaughey stählt seinen Körper jeden Morgen am Strand von Malibu mit einem ausgiebigen Workout, weshalb es nicht verwunderlich ist, dass ausgerechnet er in dem Film den jung gebliebenen und leicht bekleideten Surfer Steve Addington spielt. Dieser lebt mit seiner gemütlichen und coolen Art in den Tag hinein und sieht sich plötzlich zum ersten Mal mit Geldproblemen konfrontiert.
„Keep cool und mach dich locker, Dude!“ - So lautet die Lebenseinstellung des Surfprofis Steve Addington, der nach seiner Heimkehr ins sonnig-kalifornische Malibu nichts mehr vorfindet, wie es war - keine Wellen, keine Mädels und vor allem kein Geld. Sein Manager Jack versucht, ihn von einem Projekt zu überzeugen, das die Kasse wieder zum Klingeln bringen könnte und Steve zum Pott. Der zieht nämlich einen Joint nach dem anderen durch und feiert mit seinen Kumpels am Strand.
Produzent Eddie Zarno will Steve für sein Projekt gewinnen - einen interaktiven Surfsimulator, bei dem man mit einer Videobrille auf einem sich den Wellen im Film anpassenden Surfbrett steht. Doch das Ganze ist lediglich ein kleiner Teil einer Realityshow, bei der alte Bekannte von Steve ebenfalls mitmachen und für künstliches Drama sorgen sollen.
Doch Steve will einfach nur surfen. Das Problem ist nur: Ausgerechnet in diesem Sommer bleiben die Wellen aus. Er verguckt sich in die hübsche Danni, die einen Werbespot für die Kampagne dreht. Zusammen mit ihr entflieht er dem heimischen Drama nach Mexiko, wo es ein paar Wellen geben soll. Dort angekommen muss er feststellen, dass es an der ganzen Küste keine Wellen gibt. Auch tagelanges Warten half nichts. Das ist für einen Surfer wie Steve genauso verzweifelnd wie die hierzulande ewig anwährende Hitze in diesem Jahr.
🏄🏻
Und genauso kommt der Film auch herüber. Er soll eine Komödie sein, doch die Lacher halten sich in Grenzen und kommen über Schadenfreude wenig hinaus. Obwohl der Film technisch in Ordnung ist, fehlt ihm die Bezeichnung. Es ist kein Surferfilm, eher ein Film über einen Surfer, der nicht surfen kann, weil keine Wellen da sind.
Es ist ein kleines Bisschen Mediensatire, aber größtenteils ein Film auf der Suche nach Inhalt - dem von Steves Leben und dem des Films. Bis am Ende die Wellen wieder beritten werden können, muss der Zuschauer schon ein ordentliches Quentchen Geduld aufbringen. Für Zeitüberbrückung an einem schwül-heißen Nachmittag reicht das schon mal aus, aber mehr auch nicht. ■ mz
15. Januar 2010
Komödie/Drama
USA 2008
85 min


mit
Matthew McConaughey (Steve Addington)
Woody Harrelson (Jack Mayweather)
Jeffrey Nordling (Eddie Zarno)
Alexie Gilmore (Danni Martin)
Zachary Knighton (Brillo Murphy)
Todd Stashwick (Vic Hayes)
Nathan Phillips (Baker Smith)
Scott Glenn (Alister Greenbough)
Willie Nelson (Farmer Bob)
John Terry (Mercer Martin)
u.a.

drehbuch
S.R. Bindler, Mark Gustawes, Cory van Dyke

musik
Blake Neely, Xavier Rudd

kamera
Elliot Davis

regie
S.R. Bindler

produktion
Berk/Lane Entertainment
j.k. livin productions
Playtone Productions
Winchester Capital Partners

verleih
universum film


vorspann
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abspann
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erwähnung
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