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Avatar
Aufbruch nach Pandora
Auf der Suche nach neuen Ressourcen stoßen die Menschen im 22. Jahrhundert auf den Planeten Pandora, der von den Na'vi bevölkert wird, drei Meter großen Lebewesen mit blauer Haut. Da Menschen auf dem Planeten nicht atmen können, kommen Avatare zum Einsatz: Ersatzlebewesen in Na'vi-Form, die von ihren Besitzern gesteuert werden. Der querschnittsgelähmte Marine Jake Sully wird für das Programm ausgewählt. Er lernt die Na'vi Neytiri kennen und lieben und findet sich im Kreuzfeuer eines Krieges zwischen Menschen und Na'vi, die ihren Planeten verteidigen.
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Er brachte uns Meilensteine der Filmgeschichte, die begeisterten, beeindruckten und vor allem unterhielten: die ersten beiden Terminator-Filme, The Abyss, als auch Titanic. Nun zeigt uns James Cameron anhand eines epischen Abenteuers wieder einmal, wo der Hammer hängt. Nämlich in seiner Werkstatt.

Cameron hatte die Idee zu diesem Film bereits vor 15 Jahren, doch die technischen Mittel, sie auch realisieren zu können, gab es damals noch nicht. Als er 1995 seinen Entwurf zu Avatar Experten für Digitalanimation zeigte, die es analysierten, musste er feststellen, dass man von fotorealistischen Technologien noch Jahre entfernt war. Deshalb wurde das Projekt auf Eis gelegt.

Als Cameron sich 2005 wieder dem Projekt zuwandte, schien es so, als stünde der notwendige technologische Durchbruch unmittelbar bevor. Um zu erreichen, dass die Figuren absolut lebensecht wirken, wurde ein neues gesichts- und bildbezogenes Performance-Capture-System entwickelt. Man verwendete eine Kamera, die über eine Apparatur am Kopf getragen wurde, um auch die kleinsten mimischen Nuancen auf den Gesichtern der Schauspieler einfangen zu können.

Mit einer weiteren Innovation, der virtuellen Kamera, konnte Cameron die übertragenen Bewegungen der Schauspieler vor dem Filmhintergrund betrachten. Er sah sozusagen die Avatarfiguren im Dschungel, als befände er sich direkt an einem Set vor Ort. Während Sam Worthington also mit dem Performance-Capture-Helm agierte, sah der Regisseur durch die virtuelle Kamera dessen blauhäutigen Avatar, der im Dschungel herumlief.

Der Film spielt auf Pandora, einem Mond mit einer erdähnlichen Umgebung, der den riesigen Gasplaneten Polyphemus im Alpha-Centauri-A-Sonnensystem umkreist. Dieses Sonnensystem ist 14,4 Lichtjahre von der Erde entfernt und damit quasi unser nächster Nachbar. Als sich herausstellt, dass Pandora reiche Unbotainiumvorräte besitzt, beginnt ein Rennen mit der Zeit, dieses so kostbare Mineral auf dem Planeten abzubauen. Unobtainium gibt es in unserem Sonnensystem nicht. Dieser Stoff soll die Lösung für die Energieprobleme sein, die auf der Erde seit dem 20. Jahrhundert existieren.

Die Development Administration (RDA) investiert Millionen, um dieses Mineral in der fernen Welt abbauen zu können. Unsere Geschichte beginnt im Jahr 2154, dreißig Jahre nachdem der Abbau auf Pandora begann. Die Übergriffe der Menschen auf die Welt der einheimischen Na'vis hat zu großen Spannungen geführt und die Zeichen stehen auf Krieg. Wir sehen diese außerirdische Welt durch die Augen von Jake Sully, einem ehemaligen Marine, der an den Rollstuhl gefesselt ist. Sein Körper mag gebrochen sein, doch im Herzen ist Jake noch immer ein Marine. Durch den Tod seines Zwillingsbruders gerät Jake Sully mitten hinein in diesen aufgeheizten Konflikt.

Weil die Atmosphäre Pandoras giftig ist, hat man dort das Avatarprogramm ins Leben gerufen. Dies ermöglicht, das Bewusstsein menschlicher „Steuermänner“ an einen Avatar zu binden, einen ferngesteuerten biologischen Körper, der bei den tödlichen atmosphärischen Gegebenheiten überleben kann. Diese Avatare sind gentechnisch entwickelte Hybride, die menschliche DNS und die DNS der Ureinwohner von Pandora, der Na'vi, in sich tragen. Jake kommt nun als neues Mitglied des Avatarprogramms nach Pandora. Mit seinem Einsatz wollen die Wissenschaftler versuchen, eine „Brücke des Vertrauens“ zu den Na'vis aufzubauen. Sie sind der Meinung, dass man dieses Ziel eher erreicht, wenn die von Menschen gesteuerten Avatare sich im Äußeren den Na'vis anpassen.

Doch Colonel Miles Quaritch, der Sicherheitschef der Menschenkolonie Hell's Gate, will Jake dazu benutzen, die lokalen Clans der Na'vi zu infiltrieren, um dadurch zu erfahren, wie man die Na'vi kontrollieren und besiegen kann. Quaritch ist der Kommandant der Secops, einer private Sicherheitsarmee, die Hell's Gate gegen Pandoras gefährliche Raubtiere, aber auch gegen gefährliche Na'vi verteidigen soll. Sie sind eine heruntergekommene, aber gut bewaffnete Truppe, die über einen schwere Flugkörper und große AMP-Kampf-Anzüge verfügt.

In der Hülle seines Avatars wiedergeboren, kann Jake wieder laufen. Sein Auftrag erfordert es, die Na'vi zu infiltrieren, denn sie sind ein Haupthindernis bei der Förderung des wertvollen Erzes. Als aber die Na'vifrau Neytiri Jakes Leben rettet, verändert das alles. Jake wird von ihrem Stamm aufgenommen, lernt nach vielen Prüfungen und Abenteuern, einer von ihnen zu werden.

Während sich die Beziehung zwischen Jake und seiner anfangs unwilligen Lehrerin Neytiri vertieft, lernt Jake, die Lebensweise der Na'vi zu respektieren und nimmt schließlich einen Platz in ihrer Mitte ein. Bald wird er mit der letzten ultimativen Prüfung konfrontiert werden, wenn er die Na’vi in eine epische Schlacht führt, die das Schicksal einer ganzen Welt entscheiden wird.

Das klingt nicht nur so episch, das ist es auch. Zwar ist der Film inhaltlich so dünn, dass man sich an diverse andere Filme erinnert, was bei dem Alter des Stoffes ja auch verziehen werden kann, und eine etwaige Botschaft schwer zu erkennen, doch handelt es sich hierbei eher um ein unterhaltsames Abenteuer mit neuester aufwändiger Technik, das mit Hilfe der 3D-Optik an Räumlichkeit gewinnt und den Zuschauer in eine fantastische Welt entführt, wie man sie noch nie zuvor erlebt hat.

Ja, Camerons Vorstellungen der Ureinwohner und der Fauna und Flora des Planeten sind ein wenig veraltet und wirken eher nostalgisch. Doch so schnulzig und abgedroschen war auch 1997 Titanic, der immerhin mit 11 Oscars® bedacht wurde. Und wer nach Avatar aus dem Kino kommt, kann schon mal ein paar Tipps abgeben, wieviele Academy Awards dieser Film einheimsen wird.

Was die Schauspieler angeht, gibt es doch einige Sachen, die dem Einen oder Anderen auffallen bzw. misfallen könnten. Sam Worthington fehlt es ein wenig an Schmiss, obwohl er sich mächtig ins Zeug legt. Doch man tut sich ein wenig schwer mit ihm. Auch kann man Sigourney Weaver die Raucherin nicht so richtig abnehmen. Ihre Rolle solle dadurch neurotischer wirken. Naja, stand halt im Drehbuch.

Die Bösewichte wirken total überzeichnet, was vielleicht beabsichtigt war, doch dadurch ein wenig entfremdet. Stephen Lang als Colonel Quaritch ist ein dermaßen „harter Knochen“, dass man am Ende schließlich doch noch mit unserem Helden mitfiebern kann ... aber eigentlich auch muss. Ebenso kompromisslos spielen Giovanni Ribisi als „Oberbösewicht“ und Michelle Rodriguez als Hubschrauberpilotin Trudy, die als Einzige, neben Zoë Saldaña, die Neytiri spielt, das Zuschauerherz gewinnen kann.

Den Vogel abgeschossen hat jedoch Joel David Moore, der in dem Film den Wissenschaftler Norm spielt. Als Werbegag ließ sich die Produktionsfirma 20th Century Fox etwas ganz Besonderes einfallen. Moore spielt nämlich in der ebenfalls von Fox produzierten Serie Bones - Die Knochenjägerin einen der Assistenten von Dr. Brennan. In der Episode, die in der Woche vor dem Kinostart ausgestrahlt wurde, hatte dieser zufällig 3 Freikarten für Avatar bekommen. So platzierte er sich abwechselnd mit seinen beiden Kollegen Hodgins und Sweets in der langen Schlange vor dem Kino weit vorn, um als einer der Ersten den Film sehen zu können. Auch wurde kurz der Trailer zum Film im Labor des Smithsonian angespielt. Hierzulande wird die Episode erst später in 2010 auf RTL ausgestrahlt.

Avatar - Aufbruch nach Pandora - der Untertitel ist sowas von falsch, da der Film bereits auf Pandora beginnt. Vermutlich klang das ganz gut bei der deutschen Titelgebung. Doch das ist alles nebensächlich. Ob James Cameron den Regenwald retten will oder Gesellschaftskritik üben wollte, kann man nicht nachvollziehen, denn das kommt auch nicht herüber. Wichtig ist, dass sich jeder in dieser beeindruckenden dreidimensionalen Welt verliert, wenn es denn geht am besten noch im IMAX 3D! Schauen wir mal, ob uns Cameron in 10 Jahren Geruchskino bieten kann - oder zumindest eine 3D-Kinowelt ohne zusätzliche Brille... ■ mz

Fantasy/Action/Drama
USA 2009
161/171 min


mit
Sam Worthington (Jake Sully) Alexander Doering
Zoë Saldaña (Neytiri) Tanja Geke
Sigourney Weaver (Dr. Grace Augustine) Karin Buchholz
Stephen Lang (Colonel Miles Quaritch) Klaus Dieter Klebsch
Giovanni Ribisi (Parker Selfridge) Michael Deffert
Michelle Rodriguez (Trudy Chacon) Anke Reitzenstein
Joel David Moore (Norm Spellman) Rainer Fritzsche
CCH Pounder (Mo'at) Almut Zydra
Wes Studi (Eytukan) Originalton
Laz Alonso (Tsu'tey) Markus Pfeiffer
Dileep Rao (Dr. Max Patel) Olaf Reichmann
u.a.

drehbuch
James Cameron

musik
James Horner

kamera
Mauro Fiore

regie
James Cameron

produktion
20th Century Fox
Dune Entertainment
Giant Studios
Ingenious Film Partners
Lightstorm Entertainment

verleih
20th Century Fox

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