Kinostarts Mai 2009


Nach dem Remake des Klassikers ►The last House on the left, das vergangene Woche startete, kommt nund ein weiteres Update in die Kinos. Diesmal allerdings nicht nur als Neuverfilmung, sondern auch in 3D! Also Kopf einziehen, der Mann mit der Spitzhacke kommt! Mit frappierenden Effekten der 3D-Digitaltechnik wird der Zuschauer in diesem Grubenschocker der Mordlust eines maskierten Bergmannes ausgesetzt.
Eine schreckliche Tragödie veränderte einst die Kleinstadt Harmony auf ewig: Der junge Bergarbeiter Tom verursachte im Schacht einen Unfall. Fünf Kollegen starben, einer konnte im Koma geborgen werden: Es war Harry Warden. Genau ein Jahr später, an einem Valentinstag, erwachte Warden und brachte 22 Menschen mit der Spitzhacke um. Zehn Jahre danach kehrt Tom nach Harmony zurück. Die Todesfälle von einst machen ihm ebenso zu schaffen wie das ungeklärte Verhältnis zur Ex-Freundin Sarah, die inzwischen mit Kleinstadtsheriff Axel liiert ist. Ausgerechnet in dieser Nacht wird Harmony von seiner grausamen Vergangenheit eingeholt: Der Spitzhackenkiller geht wieder um!
»Dies ist die Zusammenführung von Horror alter Schule, einer großartigen Geschichte und unglaublicher neuer Technologie«, erklärt Regisseur Patrick Lussier. »Bei der Entstehung griffen viele Dinge ineinander: Wir haben einen Slasherfilm gedreht, allerdings im allerneuesten 3D-Verfahren. Das erforderte ganze neue Techniken des Erzählens. Eine aufregende Geschichte!«
Ganz so aufregend ist der Film allein jedoch nicht. Schnell kommt man dahinter, wer der Mörder mit der Spitzhacke ist. Lediglich ein 50/50-Verwirrspiel zwischen zwei Verdächtigen lässt den Zuschauer noch mitdenken. Die Gruselszenarien sind sorgfältig ausgefeilt. In manchen Szenen zittert man mit den Opfern mit, obwohl man eigentlich weiß, dass es in einem Horrorfilm weniger ums Überleben geht als um die verschiedenen Tötungsszenarien. Und dort gewinnt der Film mit seinen dreidimensionalen Effekten. Eigentlich schade, dass die neue 3D-Technik sich auf die Leinwand beschränkt. Wäre bestimmt lustig, wenn das Publikum versucht, dem in den Raum spritzenden Blut auszuweichen. Aber vermutlich wäre die Gefahr zu groß, dass sich die Leute bei zu eng bei einander liegenden Sitzen versehentlich die Köpfe stoßen oder andersweitig verletzen.
»Patrick hatte genau den richtigen Ansatz, um die 3D-Technik in all ihren Möglichkeiten zur Entfaltung zu bringen«, erklärt Produzent Jack Murray. »Manchmal müssen die Bilder geradezu nach dir schnappen, aber es muss auch Momente geben, wo Du einfach nur in die Erzählung eintauchst. Ergänzt mit anderen Trickelementen wie Prothesen, Stunts und Bildeffekten dringt der Horror bis in die Eingeweide vor.«
Schauspieler Kerr Smith, der Kleinstadtsheriff Axel spielt, war angetan von Lussiers Willen, die üblichen Beschränkungen von Horrorfilmen hinter sich zu lassen. »Wir gehen ja ins Kino, um Dinge zu erleben, die uns normalerweise erspart bleiben. Man wird ja selten im richtigen Leben von solchen Schrecken heimgesucht. Wenn man sie aber mit Figuren durchlebt, die einem Nahe sind, wird das Erlebnis natürlich umso intensiver.«
Intensiv genug ist der Film, ist es doch der erste 3D-Film, der nicht computeranimiert ist bzw. einen hohen Anteil von Filmszenen mit Green-Screen-Effekten besitzt, wie es bei Die Reise zum Mittelpunkt der Erde der Fall war, der das 3D-Kino in diesem Jahr einläutete. Aber warten wir mal ab, was noch so für Realfilme in 3D ins Kino kommen. Die kommenden 3D-Highlights sind natürlich die Trickfilmsequels von Shrek, Cars und Toy Story sowie Ende des Jahres James Camerons 3D-Spektakel Avatar... ■ mz