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02 | 09 | 16 | 23 | 30
Know1ng
Die Zukunft endet jetzt
Astrophysiker Koestler entdeckt Schockierendes. Eine 1959 ver- und gerade ausgegrabene Zeitkapsel enthält Zahlenreihen, die die größten Katastrophen der letzten 50 Jahre mit Zeit, Schauplatz und Opferzahl exakt voraussagen. Weil drei Ereignisse noch nicht eingetroffen sind, versucht Koestler zu warnen, und gerät damit ins Zentrum von Tod und Zerstörung. Wohin sein Weg führen wird, ahnt er genauso wenig wie die Bedeutung seines Sohns für den Masterplan unheimlicher Männer, die nicht nur den Code, sondern auch dessen Konsequenzen kennen.
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Interview mit Regisseur Alex Proyas

Ein allein erziehender Vater, der verzweifelt versucht, seinen einzigen Sohn zu beschützen, und eine 50 Jahre alte verschlüsselte Botschaft, die einst von einem jungen Schulmädchen geschrieben wurde, könnten das einzige sein, was eine bevorstehende globale Katastrophe noch verhindern kann. Alex Proyas' Endzeitdrama kommt zwar nicht in der verschlüsselten Botschaft vor, vermutlich ein Grund, warum der Film nun doch in die Kinos kommt - Katastrophe oder Kassensegen?

1959 in Lexington, Massachusetts: Schüler einer Klasse beschreiben in einem Experiment ihre Visionen der Zukunft und lagern die Unterlagen in einer Zeitkapsel vor der Schule ein. Fünfzig Jahre später wird diese geöffnet und die Notizen und Zeichnungen von damals werden an die jetzigen Schüler ausgehändigt.

Caleb Koestler, der Sohn von Astrophysiker John Koestler, bekommt ein mysteriöses Blatt Papier, auf dem sich eine scheinbar willkürliche Aneinanderreihung von Zahlenkolonnen befindet. John beginnt schnell an deren Zufälligkeit zu zweifeln. Er entdeckt einen Code, der Schreckliches offenbart: Die Zahlen bezeichnen mit unglaublicher Präzision die Zahl der Opfer und das Datum der schlimmsten globalen Katastrophen und Unfälle der letzten 50 Jahre. Doch die nächste Erkenntnis ist noch furchtbarer: Das Dokument sagt drei weitere Ereignisse voraus, an deren Ende eine Katastrophe unermesslicher Größenordnung steht.

Regisseur Alex Proyas vermischte in dieser Katastrophenvorhersage Mystery, Science Fiction, Horror, Action und Drama mit jeder Menge biblischem Käse und leicht rassistischen Andeutungen. Der Film fängt vielversprechend mit einem ausgeklinkten Mädchen an, das anstatt eines netten Bildes das Blatt für die Zeitkapsel mit Zahlen vollkliert, das Caleb 50 Jahre später enttäuscht seinem Vater vorlegt, welcher wiederum durch einen bescheuerten Zufall auf die Bedeutung dieser Zahlen kommt.

Nicolas Cage, der in der Hauptrolle als Professor John Koestler zu sehen ist, vergleicht das Drehbuch mit einem oft gepriesenen Klassiker amerikanischer Kultur: »Das Script erinnerte mich an jene von Rod Serlings berühmter Fernsehshow Twilight Zone und an die enorme Kraft, die diese Serie früher hatte«, beschreibt der Schauspieler seine Eindrücke. »Es ist ein Science-Fiction- und Mystery-Thriller, der aber eben auch viele intensive dramatische und emotionale Momente zu bieten hat.«

Und so wirkt der Film dann auch - wie eine mit viel unnützem Müll aufgeblasene Episode der Twilight Zone. Fans der Serie sollten sich lieber die Klassiker ansehen und den Film später auf DVD ausleihen, um die Füllmenge zwischen den wichtigen Passagen „vorzuspulen“.

Caleb trägt aus unerklärlichen Gründen ein Hörgerät, was überhaupt nichts mit der Geschichte zu tun hat, aber auffällt, zumal nicht einmal näher im Film darauf eingegangen wird und auch nicht einmal lauter geredet wird, weil vielleicht die Batterien vom Hörgerät leer geworden sind. Vermutlich sollte dies ein Grund sein, die Zeichensprache gelernt zu haben, damit Proyas die Gute-Nacht-Phrase „Du und ich für immer zusammen“ einbauen konnte, womit John seinen Sohn ständig zu beruhigen versuchte. Nach dem Tod von Calebs Mutter war John der einzige in seinem Leben. Doch dieser zerfloss immernoch in Selbstmitleid und ebensolchen Phrasen, als sich wirklich mit seinem Sohn zu beschäftigen.

Die Geschichte ist durchaus spannend erzählt. Und als John das erste zukünftige Unheil live erlebt, wird der Zuschauer mitgerissen. Man merkt, dass etwas passieren wird, und dann passiert es, und man fühlt sich mittendrin statt nur dabei. Aber so wirklich mittendrin ist man eben nur bei den Actionsequenzen. Den Rest des Films versucht man, irgendwie aus Johns Handlungen schlau zu werden, der offensichtlich selber auch keinen Plan hat. Die Geschichte wirkt zu sehr konstruiert, als dass sie mehr als nur destruktiven Gefallen finden könnte.

Zum Ende des Films wird es schließlich immer unerträglicher, mit welcher Penetranz Proyas biblische Versatzstücke einbaut. Bibeltreue Zuschauer werden sicher Gefallen an diesem klischeehaften, kitschigen Ende finden. Aber mal ehrlich: Ein schwerhöriger Junge soll mit einem Mädchen und zwei schneeweißen, plüschigen Hoppelhäschen eine neue Zivilisation gründen?! Warum kann nicht einer von ihnen schwarz sein? Warum spielen nur Kaukasier mit? Der ganze Film ist irgendwie unstimmig. Das ist schade, vor allem wegen den guten Schauspielern und den aufwändigen Actionsequenzen. ■ mz

SciFi/Fantasy/Action/Drama
USA/AUS 2008
122 min


mit
Nicolas Cage (John Koestler) Martin Keßler
Chandler Canterbury (Caleb Koestler) Felix Saalfrank
Rose Byrne (Diana Wayland) Ranja Bonalana
Lara Robinson (Lucinda Embry/Abby Wayland) Mathilda von Benda
Ben Mendelsohn (Prof. Phil Beckman) Olaf Reichmann
Nadia Townsend (Grace Koestler) Marie-Luise Schramm
u.a.

drehbuch
Ryne Douglas Pearson
Juliet Snowden
Stiles White
Stuart Hazeldine
Alex Proyas

musik
Marco Beltrami

kamera
Simon Duggan

regie
Alex Proyas

produktion
Escape Artists
Goldcrest Pictures
Kaplan/Perrone Entertainment
Mystery Clock Cinema
Summit Entertainment
Wintergreen Productions

verleih
Concorde

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